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Geschrieben von Kinslayer668 am 10.04.2005 um 14:02:

Fragezeichen Soziale Klassentrennung

Hallo,

ich habe vorhin im SWR eine Diskussion im TV verfolgt,welche die Thematik der Klassentrennung in unserer Gesellschaft behandelte.
Mitunter kam dort auch der Historiker Paul Nolte zu Wort,welcher "dank" Harald Schmidt den Begriff des "Unterschichtenfernsehens" in die deutschen Haushalte brachte.
Wie steht ihr zu der Thematik und wo seht ihr Ausläufer der Klassentrennung.

Als erstes Beispiel fällt mir dabei spontan Sido bzw. seine Aggro-Berlin-Crew ein,die ja,zumindest laut eigener Aussagen aus sozialen Brennpunkten stammen und insofern mit ihrer "Unterschichtsmusik" jenes erwähnte Millieu repräsentieren,mit all seiner Kriminalität,dem darin vorhandenen Sexismus etc.



Geschrieben von DSC0001 am 10.04.2005 um 14:11:

 

kommt drauf an was du jetzt mit klassentrennung meinst, ob es vertretbar ist diesen gedankengang zu haben, also menschen in verscheidene klassen zu gliedern, oder ob es darum geht anhand dieses systems auch tatsächlich irgendwelche dinge zu verändern, gesetze zu erlassen und ähnliches, also das ganze irgendwie in die gesellschaft einzugliedern.
klassentrennung im geiste betreibe ich schon seit ewigkeiten, zwar sind nicht alle leute gleich aber doch ähnlich. das ist wie mit einem sieb, die großen steine sehen zwar alle anders aus, aber sie fallen trotzdem nicht durch das raster.
das mit sido ist so eine sache, das was die repräsentieren könnte man sicher als unterschicht bezeichnen, ob sie tatsächlich dazugehören weiß keiner so genau.
generell gilt für mich das ausnahmen die regel bestätigen. es gibt immer leute die nicht in das muster passen, aber das ist normal.
aber gerade beim fernsehen kann man das sehr schön trennen denke ich. jemand der sich nachmittags erstmal sämtliche talkshows und dann abschlussklasse und ähnliches reinzieht den trenne ich im geiste ganz klar von leuten die etwa andere sender wie arte favorisieren oder gar nicht fernsehen.



Geschrieben von Kinslayer668 am 10.04.2005 um 14:24:

 

Stimmt,das TV ist wirklich ein Medium,bei dem man gezielt eine Trennung nach Auswahl des gewählten Programms vollziehen kann.
Ich stimme dir zu,daß Ausnahmen die Regel bestätigen.
Warum ist allerdings diese "Klassentrennung",die ganz exakt mit der Entreicherung von uns allen und der damit verbundenen Ausweitung des "Unterschieds" zwischen "Arm und Reich" verbunden?
Diese Frage wurde in der Diskussionrunde ebenfalls angeschnitten;doch wie sieht deine bzw. eure Meinung dazu aus.

Ich war aus beruflichen Gründen in diversen Haushalten,um eine finanzielle Vorsorgeberatung durchzuführen und merkte dabei,daß Mitbürger,die zwar wenig Geld zur Verfügung hatten zum Teil wirklich reich an Persönlichkeit waren,was durch ihre Gastfreundschaft zum Ausdruck kam.

Insofern stellt sich mir eine weitere,wenn auch vielleicht etwas von Ausgangsthread abweichende Frage:

WARUM MACHEN WIR DEN REICHTUM EINES EMNSCHEN AN MATERIELLEN DINGEN FEST,WENN DABEI DIE MÖGLICHKEIT EINES PERSÖNLICHKEITSBEZOGENEN REICHTUMS BESTEHT,UND WARUM DEFINIEREN WIR MENSCHEN SO?



Geschrieben von MoD3000 am 10.04.2005 um 17:25:

 

Tun WIR das?



Geschrieben von Kinslayer668 am 10.04.2005 um 22:14:

 

Zitat:
Original von MoD3000
Tun WIR das?


Ich weiß nicht,ob Du das tust,aber ich habe das Gefühl,daß das ein nicht geringer Teil der Menschheit tut.



Geschrieben von Murkser am 11.04.2005 um 21:33:

 

@ Kinslayer - nun ich weiß nicht ob das Milieu, dass Sido angeblich repräsentiert, wirklich will, dass es von ihm repräsentiert wird. Ich glaub dass kann es auch selbst ganz gut - jedenfalls kenn ich genügend Rapper (wenn auch nicht alle persönlich Augenzwinkern ) aus diesem Bereich, die einiges mehr drauf haben und ihm das auch ganz gern mal zeigen möchten.

Zu den Klassen - es scheint sich wohl wieder so etwas herauszubilden - Ausländer würde ich dann wohl jeder Klasse zuordnen - ich hab schon alle möglichen Facetten getroffen.



Geschrieben von Kinslayer668 am 11.04.2005 um 23:16:

 

Zitat:
Original von Murkser
@ Kinslayer - nun ich weiß nicht ob das Milieu, dass Sido angeblich repräsentiert, wirklich will, dass es von ihm repräsentiert wird. Ich glaub dass kann es auch selbst ganz gut - jedenfalls kenn ich genügend Rapper (wenn auch nicht alle persönlich Augenzwinkern ) aus diesem Bereich, die einiges mehr drauf haben und ihm das auch ganz gern mal zeigen möchten.

Zu den Klassen - es scheint sich wohl wieder so etwas herauszubilden - Ausländer würde ich dann wohl jeder Klasse zuordnen - ich hab schon alle möglichen Facetten getroffen.


Das kann gut möglich sein,jedoch würde es mich nicht stören,wenn jene Leute aus dem Millieu sich ihn zur Brust nehmen-so bekommt er nur von seinen Leuten das,was er verdient ;-)

Stimmt,es ist sehr Facettenreich,wobei ausländische Mitbewohner daran einen nicht geringen Anteil dabei haben.
Jedoch sehe ich das Problem,daß ein nicht geringer Teil der Ein- und Zuwanderer,die zumeist in jenem Millieu leben,mit dem sich Sido und Konsorten identifizieren,unser aller Geld bzw. unsere Kassen schröpfen;was sich mittlerweile ja zu dem vorhersehbaren Kollaps der öffentlichen Kassen (Renten-, Pflege- , Krankenkassen) ausweitet.
Natürlich spielt dabei auch die demographische Entwickelung und die sinkende Geburtenrate eine nicht geringe Rolle.
Im Endeffekt sind dabei viele Faktoren involviert!



Geschrieben von MoD3000 am 12.04.2005 um 15:47:

 

Blahblah Wahnsinn, war ja klar, dass in nem Thread zur sozialen Klassentrennung "Ein- und Zuwanderer" auftauchen smile



Geschrieben von Murkser am 12.04.2005 um 16:27:

 

Die Facetten waren eigentlich auf die Ein- und Zuwanderer bezogen - vom etablierten Professor bis runter zum Sozialhilfeempfänger hab ich da eigentlich schon alles getroffen.

Der Anteil der Ausländer in Deutschland liegt bei ca 9% Prozent - aber glaube nicht, dass sie für den Kollaps verantwortlich sind. So eine Phrase ist einfach, platt und braun - vor allem das letztere. Seit 1998 hat sich die Zahl nicht wesentlich verändert. Und wenn ich 1998 sage kommt da schon mal ein wesentlicherer Grund für den Kollaps hinzu, der im selben Jahr gestartet ist.

Viele Ausländer wissen hier oft auch nicht was ihnen zusteht und werden wegen mangelder Deutschkenntnisse auch schnell abgewiegelt oder auch regelrecht abgezockt (dass dann aber eher von privaten Geschäftsleuten - Versicherungen zB).

Andererseits kann man auch nicht grundsätzlich sagen - die armen Ausländer - es sind halt auch nur Menschen wie du und ich - ein Ausschnitt unserer Gesellschaft eben - ebenfalls mit verschiedenen Schichten.

Damit ist das Thema in Bezug auf diesoziale Klassentrennung für mich erledigt.

Die ist für mich heute viel fließender und lässt sich nicht mehr so klar abtrennen, deshalb benutzt man wohl auch den Begriff Schicht. Arbeiter verdienen zB heute oft mehr als Angestellte und Zweitjobs oder Teilzeit gabs zu Marxens Zeiten noch gar nicht. Durch die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes sind so halt auch die Schichten lexibler geworden.



Geschrieben von Kinslayer668 am 12.04.2005 um 18:21:

 

Okay,damit hast Du Recht,nur auf der emotionalen Ebene-in den Köpfen der Menschen- gibt es dort immer wieder Reibereien;wie erklärst Du dir diese?!


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