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Geschrieben von quigor am 08.12.2006 um 18:27:

 

Zitat:
Original von WPS14
mich kotzt es echt an, dass wir die "gamer" immer aufn sack kriegen wenn da son klappspaten amok läuft!

Tja, so schnell gehts: Gestern noch ein sensibler junger Mann, der an der Gefühllosigkeit seiner Umwelt zerbrochen ist, heute ein 'Klappspaten'.

Das Sein bestimmt das Bewußtsein, und das Hemd ist einem immer näher als der Rock.



Geschrieben von blackrider am 08.12.2006 um 18:33:

 

Wo ist das Problem Quigor? Augenzwinkern Hat ihn ja ganz schln zusammengeklappt.



Geschrieben von WPS14 am 08.12.2006 um 18:35:

 

naja das kann man hin stellen wie man will...man solls halt net alles aufs gamen schieben...jeder der online zockt oder n egoshooter gespielt hat hat bestimmt scho gedacht mensch wenn das jetz irgendwer wäre den ich nich leiden kann null problem...in echt siehts dann anders aus..da denkst du ach lass den vogel labern...
das es dazu gekommen is hat ja wohl auch noch andere gründe...mir ist es echt schleierhaft wieso alles und jeder der computer spielt n potenzieller amokläufer is...da koennse ja dreiviertel deutschlands erstma inhaftieren...
ich koennte mich da stunden rund drüber ergötzen...

P.S.: auch wenns net immer konstruktiv erscheint @ letzter satz..



Geschrieben von quigor am 08.12.2006 um 18:46:

 

Zitat:
Original von blackrider
Wo ist das Problem Quigor? Augenzwinkern Hat ihn ja ganz schln zusammengeklappt.

*Lol*, kein Problem, Blacky (zumindest nicht meins..), mehr die genüßliche Feststellung einer altbekannten Tatsache... großes Grinsen



Geschrieben von SG5500 am 14.12.2006 um 23:05:

 

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,454024,00.html

VERBOTSDEBATTE
Niedersachsen will bis zu zwei Jahre Haft für Killerspiel-Verkäufer

Von Sebastian Fischer

Die Union überbietet sich mit Gesetzesplänen für ein Killerspiel-Verbot. Nach Bayerns Innenminister Beckstein präsentiert jetzt sein niedersächsischer Kollege Schünemann einen Entwurf, der SPIEGEL ONLINE vorliegt und deutlich härter ausfällt: Geplant ist auch eine konkrete Strafdrohung gegen die Spieler.

München - "Folge niemand. Sei du selbst." Das ist das Lebensmotto von Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU). Schreibt er zumindest auf seiner Homepage. In der vergangenen Woche kam ihm allerdings sein Ministerkollege Günther Beckstein (CSU) zuvor: Der Bayer legte SPIEGEL ONLINE seine Blaupause zum Verbot von so genannten Killerspielen vor.

Szene aus Computerspiel Counterstrike: Voraussichtlich im Februar gemeinsame Initiative von Bayern und Niedersachsen
Doch jetzt präsentieren auch die Niedersachsen ihren Gesetzesentwurf. Und bis auf die bei Beckstein ebenfalls angestrebte Regelung des Killerspiel-Verbots über den Gewaltdarstellungsparagrafen 131 des Strafgesetzbuches (StGB) sind die Norddeutschen ganz "sie selbst" - sie planen eine Art verschärften Beckstein.

Der Bayer fordert "Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe" für jeden, der grausame Computerspiele "verbreitet, einer Person unter 18 Jahren anbietet, überlässt oder zugänglich macht oder herstellt, bezieht, liefert, [...], anbietet". Niedersachsen hingegen will im Grundsatz "bis zu zwei Jahre Haft oder Geldstrafe". Der bestehende Strafrechtspraragraf 131 soll nicht verändert, sondern ergänzt werden durch einen Absatz mit konkretem Bezug auf Computerspiele, "bei denen ein wesentlicher Bestandteil der Spielhandlung die Ausübung von wirklichkeitsnah dargestellten Tötungshandlungen oder anderen Gewalttätigkeiten gegen Menschen oder menschenähnliche Wesen ist".

Strafandrohung auch für die Spieler

Denkbar ist nach dem niedersächsischen Entwurf ein Zusatzabsatz, der Besitz und Nutzung von Killerspielen unter Strafe stellt. Wer sie sich beschaffe oder solche Spiele anwende, "wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft". Das wäre konkreter als in der bayerischen Forderung.

Im bayerischen Innenministerium sieht man aufgrund der gemeinsamen Verbotsvariante über den Paragrafen 131 StGB "keine grundsätzlichen Unterschiede im Ansatz", sagt Sprecher Rainer Riedl zu SPIEGEL ONLINE.

Bayern und Niedersachsen werden ihre Gesetzesentwürfe nun wohl einander anpassen und voraussichtlich im Februar eine gemeinsame Bundesratsinitiative starten. Sie können sich dabei auch auf die Koalitionsvereinbarung von CDU, CSU und SPD auf Bundesebene berufen. Darin heißt es, man wolle ein "Verbot von Killerspielen vorrangig erörtern". Trotzdem betont Justizministerin Brigitte Zypries (SPD), es gebe keine Strafbarkeitslücke - sie lehnt den Plan von Beckstein und Schünemann ab.

Innenpolitische Achse Hannover-München

Auslöser der Debatte um Killerspiele war der Amoklauf von Emsdetten. Vor rund drei Wochen schoss der 18-jährige Waffennarr Sebastian B. in einer Realschule im Münsterland um sich, verletzte 37 Personen und tötete sich schließlich selbst. Der Amokläufer war Fan von Gewaltspielen am Computer. Im Interview mit SPIEGEL ONLINE kündigte Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber schließlich eine Bundesratsinitiative an.

Darin unterstützten ihn die Niedersachsen von Beginn an. Doch auf der Achse Hannover-München spielen sich die Beteiligten nicht erst seit den Blaupausen gegen Killerspiele die Bälle zu. Schon beim Streit ums Bleiberecht gingen Schünemann und Beckstein gemeinsam gegen die weiter gefassten Aufenthaltsregelungen von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) auf die Barrikaden - und setzten sich halbwegs durch.

Auch die nun geplante gemeinsame Bundesratsinitiative zum Paragraphen 131 StGB sieht man in Hannover und München optimistisch: "In den anderen Ländern gibt es keine substanziellen Stimmen dagegen", heißt es.




Es gibt ein Leben nach dem Gehirntod ^^
Was denken die wer sie sind das sie in mein Privatleben so eingreifen wollen.Gehts noch ? böse



Geschrieben von MoD3000 am 14.12.2006 um 23:17:

 

Deine sogenannte Privatsphäre steck dir sonst wohin, deren Beschneidung behält sich der Gesetzgeber "zum Wohl der Allgemeinheit" seit Jahrhunderten vor.

Eine ganz andere Sache ist die Unsinnigkeit dieses Vorschlags und ich rechne aufgrund schlagender Argumente nicht mit irgendwelchen Handlungen. Das ganze ist purer Aktionismus. Und jedesmal springen die "Gamer" hoch, als hätte man sie an eine Hochspannungsleitung angeschlossen.



Geschrieben von Sehtos am 14.12.2006 um 23:25:

 

Ich hörte letztens in einer Diskussion über dieses Thema, das man so ein Vebrot über die Menschenrechte (Menschenwürde, um genau zu sein) rechtfertigen möchte. Nun, da man Computerintelligenzen (jedenfalls auf diesem noch sehr primitiven Level) keine Menschenwürde anerkennen kann, frage ich mich, wie sie denn den Bogen dahin geschlagen haben.

Als zweites frage ich mich auch, wo hier die Grenze zwischen "wohl der Gemeinschaft" und "Zensur" liegt.



Geschrieben von Lord Syn am 15.12.2006 um 00:06:

 

Ja! Wo Computerspiele nun echt nicht die Realität sind!

Und schon die katholische Kirche hat Bordelle geduldet damit die Frauen nicht reihenweise Vergewaltigt werden! Also laßt uns unseren Frust in dieser Leistungsgesellschaft gefälligst am Computer ausleben! Ohne Computerspiele wo man auch mal töten kann laufen nur mehr Menschen Amok und nicht weniger!!!

böse



Geschrieben von quigor am 16.12.2006 um 00:52:

 

Zitat:
Original von MoD3000
Eine ganz andere Sache ist die Unsinnigkeit dieses Vorschlags und ich rechne aufgrund schlagender Argumente nicht mit irgendwelchen Handlungen. Das ganze ist purer Aktionismus. Und jedesmal springen die "Gamer" hoch, als hätte man sie an eine Hochspannungsleitung angeschlossen.

Absolut korrekt: Purer Aktionismus, der weder durch harte Daten gedeckt, noch durch logische Rückschlüsse argumentiert werden kann. In der Sache selbst also sinnlos.
Aber woher Du Dein Vertrauen nimmst, daß dies eine profilierungsgeile Legislative, die einen 'Handlungsbedarf' ausmacht, davon abhalten würde, ein dementsprechendes Gesetz zu verabschieden - das frage ich mich. Augenzwinkern



Geschrieben von Sehtos am 16.12.2006 um 03:46:

 

Zitat:
Original von quigor
Aber woher Du Dein Vertrauen nimmst, daß dies eine profilierungsgeile Legislative, die einen 'Handlungsbedarf' ausmacht, davon abhalten würde, ein dementsprechendes Gesetz zu verabschieden - das frage ich mich. Augenzwinkern


Wir haben eine große Koalition. großes Grinsen



Geschrieben von quigor am 21.12.2006 um 13:12:

 

Nun, wie steht die Sache der Gamer? Rüstet ihr euch zur Prohibition? großes Grinsen



Geschrieben von Angsthase am 06.01.2007 um 14:29:

 

Ich frag mich nur, was ein Verbot bringen würde?

Eigentlich ist es doch so, dass den Kids Sachen, die verboten sind, noch viel mehr Spaß machen!
Ausserdem gab es schon Amokläufe in Schulen lang bevor PC-Spiele (oder PCs überhaupt) existierten.
Die Art der Waffen hat sich geändert.
Aber davon will die Politik und die Waffenlobby ja nix hören. Ich persönlich finde nämlich die Frage, wie die Schüler an die Waffen kamen viel interessanter.

Jeder bayrische Depp kann einen Schützenverein gründen und dann Waffen besitzen. Such dir 7 Irre, gründe einen Verein und los gehts!

motzen



Geschrieben von Lord Syn am 06.01.2007 um 17:32:

 

Du sagst es! Ich erinnere nur an den Robert Steinhäuser (Erfurt). Der hat seine Waffen auch nur deshalb bekommen, weil er in einem Schützenverein war. Und das war in Thüringen. rolleyes



Geschrieben von Angsthase am 06.01.2007 um 17:39:

 

Aber anscheinend ist eben die Waffenlobby stärker vertreten (auch finanziell) als die PC-Spiele Lobby, wenn es eine gibt.
Ausserdem braucht man ja den berühmten jüdischen Sündenbock.

Gegen die Eltern darf man nix sagen, gegen die Schulen was zu sagen, lohnt nicht. Die Waffentypen haben zu viel Geld. Die Gesellschaft ist eh immer schuld. Also auf zu den PC-Spielen.

Das ist so billig! kopfschüteln



Geschrieben von RexPaimon am 06.01.2007 um 18:35:

 

Ja, durchaus. Und die PC-Spiele haben eine nicht sehr finanzstarke Lobby und einige, meist jugendliche, Anhänger. Themen, die den Bereich "jugendlich" umfassen, waren schon immer gut zu kritisieren- also nimmt man Frontal-21-Berichterstattungen von solchen Berufsbilderzeugern wie Rainer Fromm und übernimmt sogar deren Jargon völlig ("Killerspiele"- allein schon ein sehr komisches Wort, impliziert es doch, dass eine Person zu dem Zeitpunkt bevor es ein solches Spiel spielt, schon einmal jemanden kaltgemacht haben muss- denn ansonsten wäre er ja der Zielgruppe abhändig).
Das Problem ist- mal wieder- fast vollständig auf der anderen, auf der protektierten, Seite zu suchen. Wir leben in einer Gesellschaft, in der jeder alle Privilegien bekommt, aufgrund seiner bloßen Existenz. Wir leben in einer Gesellschaft, in der Mittelmäßigkeit ja schon aus politischer Warte erwünscht ist und gefördert werden muss. Der durchschnittliche Gymnasiast weiß mit allem was anzufangen, er ist in allem nicht gut, aber auch nicht schlecht. Gibt es einen Gymnasiasten, der unterdurchschnittlich ist, und etwas gut beherrscht, dafür etwas anderes nicht kann, dann muss man ihn blockieren, sein Talent herabreden und ihn selbst boykottieren.
Die Einstellung zum Mittelmaß ist auf der Realschule noch viel gegenwärtiger. Ein guter Schüler stellt keine Fragen, er beantwortet welche. Jemand, der schon anfängt, zuviel zu fragen oder gar einsieht, dass es Fragen gibt, die der Lehrkörper nicht beantworten kann, ja vielleicht gar nicht beantworten will, wird zu einer sozialen Gefahr. Eine solche soziale Gefahr gilt es einzudämmen- deswegen wurde ja auch schon der Aufschrei nach Schuluniformen so groß.
Diese Gesellschaft hat sich gewalttätige Personen selbst gezüchtet. Wir sehen relativ intelligente, ja im Kern sogar recht friedfertige, Schüler, die sich tagtäglich dem Theater irgendwelcher prügelnder, saufender Idioten aussetzen müssen. Das Resultat sind dann derlei Taten, die entstehen, wenn das Faß zum Überlaufen gebracht wurde.
Die "Gesellschaft" gibt sich Mühe darin, ihre Proletarier zu protegieren und vor den gemeingefährlichen Übergriffen der bösen Anderen, der Außenseiter, zu schützen. Nur bedauerlicherweise haben diese den Krieg nicht angefangen. Und ein Lehrer kann sich heutzutage auf einiges gefasst machen. Vor allem auch an Unfähigkeit aus den eigenen Reihen, (nur vielen fällt die ja aus selben Gründen schon nicht auf). Ich kenne einen Fall von einem hochbegabtem Jungen, den meine Eltern (beide Lehrer) nur mit Mühe und Not an der Schule halten konnte- so hatte dieser das (zurecht!) umstrittene "Krankheitsbild" der Hyperaktivität. Ein wirklich hochbegabter Junge wäre beinahe auf die Hauptschule zurückgestuft worden, weil die Lehrer mit ihm nicht klargekommen sind. Alles kein Einzelfall. Aber nein, wenn dann einer Amok läuft- dann ist Holland in Not!... Hmmm... nachdenken kopfschüteln



Geschrieben von Angsthase am 06.01.2007 um 18:57:

 

Du hast Recht. Das deutsche Schulsystem ist darauf ausgelegt Mittelmaß zu züchten.

Ich studier ja Lehramt. Und uns wird wirklich beigebracht, auf zu intelligente Fragen nicht zu antworten um keine Unruhe aufkommen zu lassen. Zumindest an Hauptschulen ist das so. Am Gymnasium weiß ich es nicht.
Ich selbst war auf einem Internat. Da war das alles ein bisschen anders.

Besonders schlimm finde ich, dass Leute über die Gefährlichkeit solcher Spiele urteilen, die noch nie einen PC angeschaltet haben.

Waffen=böse, Blut=böse...aber Schubladendenken ist halt schön einfach, nicht wahr? Augenzwinkern


Forensoftware: Burning Board 2.3.6, entwickelt von WoltLab GmbH