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Geschrieben von Angsthase am 29.09.2007 um 18:19:

 

Die Zuordnung ist von Peter Binsfeld, Weihbischof von Trier (?) und vorallem Hexentheoretiker aus dem 16. Jahrhundert.
Schaut folgendermaßen aus:

Luzifer - Hochmut
Mammon - Habsucht
Leviathan - Neid
Satan - Zorn
Asmodeus - Wollust
Beelzebub - Völlerei
Belphegor - Faulheit

Wobei das an sich ja keine Todsünden sind. Das wird einfach oft verwechselt. Es sind Hauptlaster, die mit großer Wahrscheinlichkeit zu den unlässlichen Sünden, die gar nicht unlässlich sind, führen.
Die Laster an sich sind aber lässlich.
Wobei die katholische Kirche - aber vorallem Sekten - diese "Sünden" noch immer als solche darstelt.

Zitat:

[...]und zornig sind wir verdammt oft... aber eben nicht permanent


...und immer öfter



Geschrieben von Mea Culpa am 29.09.2007 um 22:54:

 

@ Angsthase

Was mich nun interessiert ist die allgemeine Zustellung von Behemoth zur Trägheit.
Welche Hintergründe hatte denn dies nun?
Und: Soweit ich mich erinnere hat sich die Zusammenstellung der Todsünden im Laufe der Zeit geändert, oder? Gehörte die Dummheit nicht auch in diesen Kreis?
Du als Expertin auf dem sakralen Gebiet kannst mich bestimmt aufklären. ^^

Edit: Ich ziehe die erste Frage zurück. Da habe ich mich wohl vertan. Da gab es wohl ein kleines Missverständnis.
Tut mir leid.



Geschrieben von Angsthase am 30.09.2007 um 13:04:

 

Morgäähn!

Warum Belphegor der Trägheit zugeordnet wird, weiß ich nicht. Allerdings bin ich in jüdischen Dämonologie auch nicht so fit. Es könnte mit seinem Namen zu tun haben. Dieser ist evtl. dadurch entstanden, dass ihm angeblich Menschen zur Anbetung Fleischstücke in den immer offen stehenden Mund geworfen haben. Dies wäre ja schon ein Zeichen von Faulheit.
Aber ich weiß es einfach wirklich nicht genau. Sorry.

Ursprünglich waren es tatsächlich mal 8 Hauptlaster. Diese wurden von Evagrius Ponticus, Ende des 4. Jahrhunderts festgelegt. Es gab zusätzlich noch Ruhmsucht und Trübsinn, aber dafür keinen Neid.
Das hat dann Papst Gregor I. geändert. Er hat den Trübsinn der Faulheit (das meint auch geistige Faulheit) zugeordnet, die Ruhmsucht dem Hochmut und eben zusätzlich den Neid eingeführt.

Aber bitte nicht vergessen. Das sind nur Hauptlaster , keine Sünden an sich. Und sollten aus diesen Hauptlastern Sünden entstehen, dann sind sie trotzdem vergebbar, wenn man fix beichtet und richtig, richtig dolle bereut! Augenzwinkern



Geschrieben von Mea Culpa am 30.09.2007 um 18:57:

 

@ Angsthase

Vielen Dank erst einmal.
Und: Du hast zudem noch eine Frage beantwortet, die ich noch gar nicht gestellt habe. Das ist toll. ^^

Hmm, da lag ich wohl doch falsch.
Das mit dem Trübsinn war mir dunkel bekannt aber die Ruhmsucht war mir kein Begriff.
Aufgrund welcher geschichtlicher Vorgänge hat Papst Gregor I. denn die Liste geändert?
Weil der Mensch durchaus von Zeit zu Zeit zur Traurigkeit neigt und sie sich als Laster schwer vermeiden lässt? Wenn es acht Hauptlaster gab, gab es dann auf der Seite der Tugenden ein entsprechendes Pendant? Oder entstand diese Zusammenstellung von historischer Seite aus betrachtet in einem anderen Zusammenhang.

Also, nach deinem Beitrag zufolge wurde die Trübsinnigkeit also sozusagen als geistige Faulheit ausgelegt sofern ich es nicht falsch verstanden habe. Interessant.



Geschrieben von quigor am 01.10.2007 um 13:00:

 

Zitat:
Original von Angsthase
Aber bitte nicht vergessen. Das sind nur Hauptlaster , keine Sünden an sich.

DAS ist ein wesentlicher Punkt. Wenn man also gediegen sündigen will, dann darf man es nicht bei faulenzen, fressen und wichsen belassen. Nicht wahr?



Geschrieben von Lazarus am 01.10.2007 um 17:07:

 

Nein, um richtig zu sündigen, muß man mehr tun.

Und man muss es wissentlich tun, egal welche Sünde es ist. Und hier scheiden sich die Geister. Natürlich ist der ecce homo mit den Geistig Armen.
Ich selbst kämpfe hier sehr mit mir, was sicher am Einfluss des Alten Testamentes liegen dürfte.

Onanie galt früher als Sünde, da Sex der Fortplanzung diente. Heute würde ich oft sagen wollen, Onanie ist ein Segen.



Geschrieben von quigor am 01.10.2007 um 19:57:

 

Zitat:
Original von Lazarus
Und man muss es wissentlich tun, egal welche Sünde es ist.

Darüber habe ich jetzt wirklich lange und intensiv nachgedacht, denn dies ist eine Behauptung mit Konsequenzen von geradezu unglaublicher Tragweite.

Noch kann ich sie nicht ganz fassen... aber immer mehr verdichtet sich in mir die Erkenntnis: Kinder, brechet in Jubel aus - denn sündenfrei seid ihr wie frischgefallener Schnee!

Zitat:
Onanie galt früher als Sünde, da Sex der Fortplanzung diente. Heute würde ich oft sagen wollen, Onanie ist ein Segen.

Aber doch ganz ohne Zweifel! Und sieh es nicht nur unter dem biologischen, sondern auch unter dem Aspekt der seelischen Befindlichkeit: Welch Unbill bliebe der Welt erspart, wenn manche kleinen Ärsche einfach friedlich beim Wichsen bleiben würden, anstatt sich auf zwischenmenschliche Kontakte zu ... versteifen. *g*



Geschrieben von Lazarus am 01.10.2007 um 20:02:

 

Zitat:
Original von quigor
Noch kann ich sie nicht ganz fassen... aber immer mehr verdichtet sich in mir die Erkenntnis: Kinder, brechet in Jubel aus - denn sündenfrei seid ihr wie frischgefallener Schnee!


Siehst, so sind wir Christen. Wir helfen, wo wir können. Sogar beim Schnee schippen.

Zitat:
Welch Unbill bliebe der Welt erspart, wenn manche kleinen Ärsche einfach friedlich beim Wichsen bleiben würden, anstatt sich auf zwischenmenschliche Kontakte zu ... versteifen. *g*


Vorallem, wenn man vom Aspekt der Reinheit ausgeht. Diese zu erhalten, ist doch oberstes Ziel. Und wenn es rein wie frischgefallener Schnee ist.



Geschrieben von quigor am 01.10.2007 um 20:45:

 

Zitat:
Original von Lazarus
Siehst, so sind wir Christen. Wir helfen, wo wir können. Sogar beim Schnee schippen.

großes Grinsen
Ja, lihr seid einfach vorbildlich. Vor allem, wenn man bedenkt, daß man durchaus darüber diskutieren könnte, ob hier gerade Schnee oder Scheiße geschippt wird. Na, besser nicht darüber nachdenken.
Aber gestehe zu, das Lager des schwarzen Fürsten ist auch nicht unkooperativ. /good/

Zitat:
Vorallem, wenn man vom Aspekt der Reinheit ausgeht. Diese zu erhalten, ist doch oberstes Ziel. Und wenn es rein wie frischgefallener Schnee ist.

Das Bild ist vielleicht doch etwas unglückselig. Schnee.... schmilzt. Da ist einfach keine echte Substanz, verstehst Du? Nichts, was Bestand hat, Rückgrat, Charakter.
Reinheit hin oder her, all dieser schöne Schnee ist ... Scheiße.



Geschrieben von Lazarus am 01.10.2007 um 20:58:

 

Zitat:
Original von quigor
Ja, lihr seid einfach vorbildlich. Vor allem, wenn man bedenkt, daß man durchaus darüber diskutieren könnte, ob hier gerade Schnee oder Scheiße geschippt wird. Na, besser nicht darüber nachdenken.
Aber gestehe zu, das Lager des schwarzen Fürsten ist auch nicht unkooperativ. /good/


Das mit dem Lager ist mir zu groß gefasst.
Und gerade bei Fürsten bin ich vorsichtig. Zu oft kam es zu Revolutionen und die Monarchie war Opfer.
Dein Fürst vielleicht. Andere die gerne große Titel tragen, ähneln dem Sch..nee.

Zitat:

Das Bild ist vielleicht doch etwas unglückselig. Schnee.... schmilzt. Da ist einfach keine echte Substanz, verstehst Du? Nichts, was Bestand hat, Rückgrat, Charakter.
Reinheit hin oder her, all dieser schöne Schnee ist ... Scheiße.


Nein. Das Bild passt. Es präsentiert eine Hoffnung. Daß sich Dummheit einfach verflüssigt und den Blick auf einen wunderschönen Frühling freigibt.
Mit Vögel(n).
Kennst du die Reaktion von Salz auf Schnee?

Wie es in der Bibel steht: Ihr seid das Salz der Erde.



Geschrieben von quigor am 01.10.2007 um 21:41:

 

Zitat:
Original von Lazarus
Das mit dem Lager ist mir zu groß gefasst.

Aber nicht doch, ganz im Gegenteil - dieses Lager ist hier äußerst klein. Die Flaggen, die - im Winde - wehen, sind nicht schwarz. Wenn Du genau hinsiehst, erkennst Du, daß sie die Farbe von Sch..nee haben.

Zitat:
Zu oft kam es zu Revolutionen und die Monarchie war Opfer.
Dein Fürst vielleicht. Andere die gerne große Titel tragen, ähneln dem Sch..nee.

Ja, man erzählt, mein Fürst wäre 'gefallen'. So ist Dir sicher klar, daß es bei uns gute Sitte ist, sich dem aufgeblasenen Popanz nicht zu beugen.

Zitat:
Nein. Das Bild passt. Es präsentiert eine Hoffnung. Daß sich Dummheit einfach verflüssigt und den Blick auf einen wunderschönen Frühling freigibt.
Mit Vögel(n).

Wie überaus poetisch! Und doch kombiniert mit einem sehr handfesten körperlichen Aspekt.
*g* Gefällt mir.

So sei also das Salz. Und ich der Wind. Frühling wird kommen.



Geschrieben von Lazarus am 01.10.2007 um 21:49:

 

Zitat:
Original von quigor
Aber nicht doch, ganz im Gegenteil - dieses Lager ist hier äußerst klein. Die Flaggen, die - im Winde - wehen, sind nicht schwarz. Wenn Du genau hinsiehst, erkennst Du, daß sie die Farbe von Sch..nee haben.


Tja. Flagge zeigen. Vom Reich z. B.
Sowieso scheint alles mögliche die Farbe von Sch...nee zu haben. Und manches riecht auch so.

Zitat:

Ja, man erzählt, mein Fürst wäre 'gefallen'. So ist Dir sicher klar, daß es bei uns gute Sitte ist, sich dem aufgeblasenen Popanz nicht zu beugen.


Fallen ist menschlich. Gerade wenn es glatt ist, weil es frisch geschneit hat. Die meisten bleiben nur im Sch...nee liegen. Und passen sich der Umgebung an.

Es riecht, als würde es heute noch schneien.

]



Geschrieben von quigor am 01.10.2007 um 22:16:

 

Zitat:
Original von Lazarus
Tja. Flagge zeigen. Vom Reich z. B.

Von welchem? nachdenken

Zitat:
Fallen ist menschlich. Gerade wenn es glatt ist, weil es frisch geschneit hat. Die meisten bleiben nur im Sch...nee liegen. Und passen sich der Umgebung an.

Schnee ist diesbezüglich nicht das einzige Problem heutzutage. Auch das Gacksi eines kleinen Köters stellt hier eine potentielle Gefährdung dar - so empfiehlt es sich, solchen Endprodukten des Verdaunngstraktes konsequent auszuweichen.

Zitat:
Es riecht, als würde es heute noch schneien.

Köteralarm?



Geschrieben von Lazarus am 01.10.2007 um 22:21:

 

Zitat:
Original von quigor
Von welchem? nachdenken


Traumreich. Zu mehr reicht es meist nicht. Wenn man schon selbst keines hat, baut man sich eben eines.
Nur - manchmal wird zurückgeschossen.


Zitat:

Schnee ist diesbezüglich nicht das einzige Problem heutzutage. Auch das Gacksi eines kleinen Köters stellt hier eine potentielle Gefährdung dar - so empfiehlt es sich, solchen Endprodukten des Verdaunngstraktes konsequent auszuweichen.


Nein. Man sollte das Haustier abschaffen.
Ein Haustier soll einem Freude bereiten. Man kann es streicheln und füttern. Aber es muss auch erzogen werden.
In Bayern gibt es dafür einen Wesenstest. Und danach einen Maulkorb - oder die Endlösung.
Und gerade bei überzüchteten Tieren leidet die Intelligenz gewaltig. Die, bei denen auf Reinheit in der Zucht geachtet wurde.



Geschrieben von quigor am 01.10.2007 um 23:33:

 

Zitat:
Original von Lazarus
Traumreich. Zu mehr reicht es meist nicht. Wenn man schon selbst keines hat, baut man sich eben eines.

Du meinst wohl eher ein Alptraumreich. Man braucht es aber nicht selbst zu 'erbauen' - bei mangelnder Kreativität gibt es schon sehr nette Internet-Angebote.

Zitat:
Nein. Man sollte das Haustier abschaffen.

Jaa - eine sowohl im Zugang, als auch in der Effizienz durch ihre Radikalität bestechende Lösung.

Zitat:
Und gerade bei überzüchteten Tieren leidet die Intelligenz gewaltig. Die, bei denen auf Reinheit in der Zucht geachtet wurde.

Korrekt. Nur ein richtiger Bastard überzeugt in allen Kriterien. *g*



Geschrieben von Lazarus am 01.10.2007 um 23:39:

 

Zitat:
Original von quigor
Du meinst wohl eher ein Alptraumreich. Man braucht es aber nicht selbst zu 'erbauen' - bei mangelnder Kreativität gibt es schon sehr nette Internet-Angebote.


Wenn man dazu in der Lage ist. Manche können nicht mal das.
Was aber nicht schlimm ist. Die schönsten Dinge entstehen im Kopf. Das Gefühl von Macht, Können, Aussehen, Wissen, Zukunft.
Schade nur, wenn es nie den Kopf verlässt. Dann bleibt man ein kleiner Träumer, verlässt das Haus nicht und verzockt sein Leben.

Zitat:

Korrekt. Nur ein richtiger Bastard überzeugt in allen Kriterien. *g*


Aber nicht doch. Rassenreinheit ist wichtig. Wie sonst sollen die blonden, blauäugigen überleben?
Daran erkennt man doch die wahre Rasse, oder hab ich das falsch verstanden?



Geschrieben von quigor am 02.10.2007 um 00:02:

 

Ich muß Dir widersprechen: Manche Dinge können einfach nicht im Kopf entstehen. Da muß es sich um anders lokalisierte Ursprünge handeln.

Zitat:
Original von Lazarus
Aber nicht doch. Rassenreinheit ist wichtig. Wie sonst sollen die blonden, blauäugigen überleben?
Daran erkennt man doch die wahre Rasse, oder hab ich das falsch verstanden?

Blond und blauäugig? *sinnier* Nö, als 'blonden blauäugigen Recken' kann man den guten alten Adi wohl nicht bezeichnen.
Ob es wohl daran lag, daß das dritte Reich so schnöde untergegangen ist? Wenn noch nicht mal die Führungskader die Kriterien erfüllen...



Geschrieben von Lazarus am 02.10.2007 um 00:28:

 

Zitat:
Original von quigor
Ich muß Dir widersprechen: Manche Dinge können einfach nicht im Kopf entstehen. Da muß es sich um anders lokalisierte Ursprünge handeln.


Möchtest du näher darauf eingehen? Du bist doch der Mediziner.

Zitat:
Original von Lazarus
Blond und blauäugig? *sinnier* Nö, als 'blonden blauäugigen Recken' kann man den guten alten Adi wohl nicht bezeichnen.
Ob es wohl daran lag, daß das dritte Reich so schnöde untergegangen ist? Wenn noch nicht mal die Führungskader die Kriterien erfüllen...


Grundsätzlich liegt es an der Führung. Wenn die Substanz schon verwest ist, kann der Körper auch nicht mehr leben. Und es stinkt.
Nein, Adolf war wohl nicht der Recke, den er gerne gehabt hätte. Aber man kriegt nicht immer, was man will, aber meist was man verdient. Vorallem wenn man sich versündigt.
Wir wollen ja hier keinen Spam riskieren.
Sonst ist man schnell rosa. Wenn man nicht braun ist.



Geschrieben von quigor am 02.10.2007 um 01:08:

 

Zitat:
Original von Lazarus
Möchtest du näher darauf eingehen? Du bist doch der Mediziner.

HUMANmediziner. Ich sehe ergo keinerlei Veranlassung, mich dazu zu äußern.

Zitat:
Aber man kriegt nicht immer, was man will, aber meist was man verdient. Vorallem wenn man sich versündigt.

Und wieder eine kleine glaubensbedingte Differenz: Ich ziehe es vor, mir zu holen, was ich will - und nicht entgegenzunehmen, was ich vielleicht verdiene. So pfeife ich denn auf die Gerechtigkeit, welche auch immer es sein mag, und bevorzuge Maßlosigkeit und eigene Willkür. Das klingt nicht so nobel wie Deine alttestamentarischen Konzepte, Theologe - aber es macht viel mehr Spaß.

Zitat:
Sonst ist man schnell rosa. Wenn man nicht braun ist.

Du hast sichtlich den Archiven des hellboards nicht die Aufmerksamkeit gewidmet, die sie sowieso nicht verdient hätten. Sonst wüßtest Du nämlich, daß hier auch ein Brauner schon einmal sehr rosa geworden ist.



Geschrieben von Lazarus am 02.10.2007 um 01:18:

 

Zitat:
Original von quigor
HUMANmediziner. Ich sehe ergo keinerlei Veranlassung, mich dazu zu äußern.


Stimmt schon. Sich nicht zu äußern, ist manchmal die beste aller Alternativen.

Zitat:

Und wieder eine kleine glaubensbedingte Differenz: Ich ziehe es vor, mir zu holen, was ich will - und nicht entgegenzunehmen, was ich vielleicht verdiene. So pfeife ich denn auf die Gerechtigkeit, welche auch immer es sein mag, und bevorzuge Maßlosigkeit und eigene Willkür. Das klingt nicht so nobel wie Deine alttestamentarischen Konzepte, Theologe - aber es macht viel mehr Spaß.


Aber Nein. Du siehst das falsch. Gerade das AT zeigt tolle Möglichkeiten sich zu holen, was man möchte. Augen, Zähne...Köpfe, die rollen.
Und da ist keine Willkür, nur eine Art Sortierung. Die Schlechten ins Töpfchen. Und anstandslos auf heute übertragbar.
Das siehst du doch an den Todsünden. Durch Gottes liebevolle Sortierung kann sich nicht jeder Mensch jeder Sünde schuldig machen.
Die Wollust ist nur manchen vorbehalten.

Zitat:

Du hast sichtlich den Archiven des hellboards nicht die Aufmerksamkeit gewidmet, die sie sowieso nicht verdient hätten. Sonst wüßtest Du nämlich, daß hier auch ein Brauner schon einmal sehr rosa geworden ist.


Ãœber dieses Rosa habe ich nachgedacht. Ist der Name hier Programm?
Ich mein, wer wird schon so an ein paar Sternchen kleben? Die sind doch nicht lebensausfüllend, oder?



Geschrieben von Angsthase am 02.10.2007 um 13:03:

 

Zitat:
Original von Mea Culpa
Aufgrund welcher geschichtlicher Vorgänge hat Papst Gregor I. denn die Liste geändert?
Weil der Mensch durchaus von Zeit zu Zeit zur Traurigkeit neigt und sie sich als Laster schwer vermeiden lässt? Wenn es acht Hauptlaster gab, gab es dann auf der Seite der Tugenden ein entsprechendes Pendant? Oder entstand diese Zusammenstellung von historischer Seite aus betrachtet in einem anderen Zusammenhang.


Die ursprüngliche Liste der acht Hauptlaster war vorallem ein Kanon für Laster, die Mönche überfallen können. Evagrius Ponticus hat sie in der Abgeschiedenheit der Wüste geschrieben.
Durch die Umstruktierung von Gregor I. wurden diese Laster quasi für die Menschheit allgemein gültig. Das war Sinn und Zweck. Warum er sich allerding für genau diese Zuordnung entschieden hat, kann ich dir nicht sagen.

Hmm, wenn es ein Gegenstück zu den Lastern gibt, dann sind es wohl am ehesten die Kardinalstugenden aus dem Mittelalter.
Es sind in etwa die Haupttugenden des menschlichen Handelns.
Ich hoff, ich bring jetzt nichts durcheinander.

Von Sokrates kommen dazu:
Tapferkeit, Gerechtigkeit, Gottesfurcht und Enthaltsamkeit

Von Platon:
Klugheit, Gemäßigtheit, Gerechtigkeit und Tapferkeit

Von den Stoikern:
Geschicklichkeit, Tapferkeit, Gerechtigkeit und Bescheidenheit

Von Herbart:
Tapferkeit, Güte, Freiheit und Gerechtigkeit.

Paulus hat das Ganze dann noch um Glaube, Liebe und Hoffnung erweitert.
Das sind allerdings nur die Tugenden aus dem europäischen Kreis. In China oder dem Hinduismus usw. sieht das anders aus. Aber von Prinzip her sind es meist die gleichen Ansätze.
smile



Geschrieben von Lazarus am 02.10.2007 um 13:05:

 

Interessant dabei ist vorallem, daß man Menschen oftmals die Menschlichkeit abgesprochen hat, wenn sie die klassischen Tugenden nicht erfüllt haben.
Wie bezeichnend. Augenzwinkern



Geschrieben von quigor am 02.10.2007 um 13:22:

 

Lol, der Puschel - immer so konstruktiv. Auch, wenn kein Gebäude da ist, an dem zu bauen sich lohnen würde...
Als Zeichen der Dekadenz muß es betrachtet werden, Ställe mit Marmor auszukleiden!

Aber es ist interessant, was Du geschrieben hast. Man erkennt auf den ersten Blick, welche Werte es sind, die eine durchgehende Beständigkeit bewiesen haben:
Tapferkeit und Gerechtigkeit.
Bezeichnend ist wohl, daß mir auf den ersten Blick nur die Tapferkeit ins Auge fiel - die Gerechtigkeit habe ich erstmal 'übersehen'. Nun, auf diesem Auge bin ich gelegentlich ein wenig blind. *g*
Aber solche kleinen Fehler geben Christen immer wieder einen schönen Anlaß, sich im Verzeihen zu üben, nicht wahr? Ergo ist es *gut*.


Zitat:
Original von Lazarus
Interessant dabei ist vorallem, daß man Menschen oftmals die Menschlichkeit abgesprochen hat, wenn sie die klassischen Tugenden nicht erfüllt haben.
Wie bezeichnend. Augenzwinkern

Ja, das hat man getan. verblüfft
Barbarisch, nicht wahr?



Geschrieben von Lazarus am 02.10.2007 um 13:30:

 

Tja, ein typischer Hase. Sie gibt die Hoffnung nie auf.
Und Ställe seh ich nicht, höchstens noch die Misthaufen.

Und es gibt nichts schöneres als zu verzeihen. Aber Verzeihen hat gewisse Grundsätze. Freiwilligkeit, der Wille dazu, die Unbedingtheit.
Erfüllt man einen davon nicht, ist sie hinfällig. Mir fehlt momentan an allem.

Ja, daß man gleich die Menschlichkeit abspricht, ist sicher überzogen. Aber grundsätzlich sind diese Werte nicht falsch. Ob man einen Menschen daran erkennt, bezweifle ich. Aber einen Menschen mit Charakter allemal, vorallem daran, wenn er nicht den Schwanz einzieht und die Wand anstarrt.



Geschrieben von quigor am 02.10.2007 um 13:53:

 

Zitat:
Original von Lazarus
Und es gibt nichts schöneres als zu verzeihen. Aber Verzeihen hat gewisse Grundsätze. Freiwilligkeit, der Wille dazu, die Unbedingtheit.
Erfüllt man einen davon nicht, ist sie hinfällig. Mir fehlt momentan an allem.

Wenn ich auch dem ersten Satz jeglichen Wahrheitsgehalt abspreche ... *BEUTEL* ... erfüllt mich doch Dein hoher Grad an Introspektion mit Freude: Erkenne Dich selbst, die unabdingbare Voraussetzung für jede Form von Meisterschaft!

Zitat:
Ja, daß man gleich die Menschlichkeit abspricht, ist sicher überzogen.

Nun, ob das wirklich überzogen ist, darüber ließe sich diskutieren.
Auch die Sache mit dem Charakter ist ja nicht so eindeutig, nicht wahr? Wir kennen den 'guten Charakter' und den 'schlechten Charakter'. Aber Du hast recht, daß die 'Charakterlosigkeit' generell mit Verachtung betrachtet wird.


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