the Hellboard (http://old.the-hellboard.de/index.php)
- Diskussionen (http://old.the-hellboard.de/board.php?boardid=19)
-- Religion und Magie (http://old.the-hellboard.de/board.php?boardid=7)
--- Liebe deinen Feind- geht das? (http://old.the-hellboard.de/thread.php?threadid=6197)


Geschrieben von Mea Culpa am 02.12.2009 um 13:47:

  Liebe deinen Feind- geht das?

Aufgrund des anderen Threads möchte ich hiermit der Frage nachgehen ob man einen Feind lieben kann.
Ich versuche nun den Bezug zu der angestrebten Nächstenliebe des christlichen Glaubenssystems aufzugreifen. Wie seht ihr das? Und wie kann man Nächstenliebe definieren?



Geschrieben von Mormegil am 03.12.2009 um 09:03:

 

Ich halte das alles für, in erster Linie, unrealistisch. Seinen Feind zu lieben, verstößt gegen die Menschliche Art. Wer so etwas behauptet, heuchelt. Er kann sich zwar so verhalten, aber in Wirklichkeit hasst er seinen Feind. (Wobei das nicht schlimm ist, denn es liegt ja wie gesagt in der menschlichen Natur. Außerdem sollten Leute nur anhand ihrer Taten beurteilt werden.)



Geschrieben von Tiwjaz am 03.12.2009 um 11:10:

 

Zitat:
Original von Morgoth666
Seinen Feind zu lieben, verstößt gegen die Menschliche Art.


Ja, es ist nicht natürlich seinen Feind zu lieben.
Einem Menschen mit Freudlichkeit zu begegnen und ihm gutes zu wünschen und gutes zu tun - der einem feindschaftlich begegnet.

Etwas das man selbst nicht hat und nicht kennt mag einem fremd erscheinen und man sucht nach einer Antwort.

Nehmen wir an Du begegnest in Deinem Leben eines Tages einem Menschen der Dich liebt obwohl Du gemein zu ihm warst.
Nach Deiner Vorstellung ist sein Verhalten: Heuchelei.

Wenn es ihm einen ersichtlichen Vorteil bringt trotzdem freundlich zu sein dann kann ich Dein Argument verstehen.
Kann nachvollziehen das es als heuchelei angesehen werden kann oder fast muss.

Wenn dabei überhaupt kein Vorteil ist - was dann?



Geschrieben von Ragnar am 03.12.2009 um 18:54:

 

Interessante Frage, doch dazu muss man wohl erst definieren, was „Liebe“ ist.
Wenn man Liebe mit der Nächstenliebe gleichsetzt: Definitiv ja, man kann seinen Feind lieben! Wobei es hier auch wieder darauf ankommt, wie man Nächstenliebe definiert. Ich würde es mit tiefgreifendem Mitleid vergleichen und da Feindschaft nicht zwingen Krieg bedeutet, würden wohl einige Menschen verhindern, dass ihr Feind verhungert oder erfriert. Vielleicht hat das aber auch etwas mit Respekt zu tun...
Aber das ist halt nur eine Sichtweise, welche immer wieder anders interpretiert werden kann, je nach Religion, Moral und Abstammung.

Ich persönlich muss sagen, dass ich meine Feinde in gewisser weise liebe oder lieben gelernt habe, denn sie haben mich geformt, ohne sie wäre ich jemand anderes. Sie gaben mir damals einen Grund nicht aufzugeben, auch wenn es oft nur eine Trotzreaktion von war.

Aber wie schon oben gesagt, muss wohl erst geklärt werden, was überhaupt „Liebe“ ist.



Geschrieben von Tiwjaz am 03.12.2009 um 19:20:

 

Zitat:
Original von Ragnar
...muss wohl erst geklärt werden, was überhaupt „Liebe“ ist.


Die Liebe ist langmütig und freundlich,
die Liebe eifert nicht,
die Liebe treibt nicht Mutwillen,
sie bläht sich nicht auf,
sie verhält sich nicht ungehörig,
sie sucht nicht das Ihre,
sie lässt sich nicht erbittern,
sie rechnet das Böse nicht zu,
sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit,
sie freut sich aber an der Wahrheit;
sie erträgt alles,
sie glaubt alles,
sie hofft alles,
sie duldet alles.

Paulus



Geschrieben von ArturiusRex am 04.12.2009 um 08:22:

 

Nette Zeilen von dem alten Juden Paulus, aber ich sag dazu nur Fuck that.
Liebe ist ein Gefühl,daß jeder anders empfindet,basta.

Zur Hauptfrage stimme ich mit Morgoth überein.



Geschrieben von Tiwjaz am 04.12.2009 um 09:48:

 

Zitat:
Original von ArturiusRex
Liebe ist ein Gefühl,daß jeder anders empfindet,basta.


Und nennt sich beim sich auflösen hass oder gleichgültigkeit?



Geschrieben von ArturiusRex am 04.12.2009 um 09:54:

 

Kommt ganz auf den "Feind" an.



Geschrieben von Tiwjaz am 04.12.2009 um 11:48:

 

Die Liebe ist nicht von etwas abhängig.

Sie ist das Grösste.
Ohne Bedingung verschenkt sie sich.
Sie ist stärker als der Tod.



Geschrieben von ArturiusRex am 04.12.2009 um 12:10:

 

Wenn Du das Gefühl abstrahierst gebe ich dir bedingt Recht.

Nunja, wenn die Liebe deiner Ansicht nach stärker als der Tod ist, warum kann dann niemand den von ihm/ihr geliebten Menschen wieder in die Arme nehmen sofern der Partner schon Würmerfutter oder Asche ist, es sei denn er/sie bläst sich aus das Licht aus?

Natürlich ist das Gefühl der Liebe erhaben,das bestreite ich keineswegs, allerdings ist Liebe auch in einer gewissen Form der Abhängigkeit gegenüber der Person, auf die man sich einläßt-so verhält es sich m.E. auch beim Hass.



Geschrieben von Tiwjaz am 04.12.2009 um 13:26:

 

Jesus Christus hat den Tod überwunden und ist auferstanden.

Glaube ich - so lebt die Hoffnung in mir auf ein neues Leben nach dem Tod.

In der Feindesliebe zeigt sich ob das, was ich Liebe nenne, Liebe ist.
Auch Tiere können andern mit Freundlichkeit begegnen die zu ihnen Freundlich sind.
Feindesliebe ist nicht natürlich weil sie durch den Sohn Gottes aus der Ewigkeit in unsere Welt gekommen ist.



Geschrieben von ArturiusRex am 04.12.2009 um 13:35:

 

Sorry, ich glaube nicht an den Zimmermannssohn geschweige denn an jenen Gott von dem Du redest.

Hoffnung schön und gut, aber die macht dich auch nichtmehr lebendig,wenn sich nach deinem Ableben die Würmer durch deine Eingeweide fressen oder du als Asche durch die Verdauung der Würmer zu Dung wirst!

Okay,Du definierst Liebe nicht wie ich,geschweige denn ein anderer Mensch, es sei denn Du bist insofern anmaßend und wendest deine Wertvorstellungen auf andere Menschen an.

Bezüglich jener "Feindesliebe" bleibt mir nur übrig meine Perspektive darszustellen, welche beinhaltet, daß es (mal kurz und bündig) "auf den Feind ankommt",ergo inwieweit ich mich auf ihn,sie,es einlasse und daraus dann die Intensität resultiert ob ich jemanden igoriere,verabscheue,hasse, den Tod wünsche,ihn/sie/es killen will etc.



Geschrieben von Mormegil am 04.12.2009 um 15:56:

 

Zitat:
Original von Tiwjaz
Nehmen wir an Du begegnest in Deinem Leben eines Tages einem Menschen der Dich liebt obwohl Du gemein zu ihm warst.
Nach Deiner Vorstellung ist sein Verhalten: Heuchelei.

Nein, so habe ich das nicht gemeint. Es ist Heuchelei, wenn jemand behauptet jemanden zu mögen (oder zu lieben), obwohl er ihn in Wirklichkeit hasst. Aber in meinem Beitrag meinte ich speziell Menschen, die meinen über Nächstenliebe und dergleichen zu verfügen. (Genauso wie Menschen, die in die Kirche gehen und meinen dadurch ein besserer Mensch zu sein -> Scheinheilige XX )



Geschrieben von Tiwjaz am 07.12.2009 um 10:12:

  RE: Liebe deinen Feind- geht das?

Zitat:
Original von Mea Culpa
Und wie kann man Nächstenliebe definieren?


Zu jedem Menschen - zu jedem Nächsten ob Feind oder Freund sich
so verhalten wie man selbst gerne behandelt werden möchte.

Warum glaubst Du nicht - Rex?

Danke für die Klarstellung Mor.



Geschrieben von ArturiusRex am 07.12.2009 um 11:35:

 

Warum?
Weil mir dieses Christengedöns tierisch auf den Sack geht, ich Mission jeglicher Art von Religion verabscheue und m.E. die Kirche samt Vatikan in Flammen aufgehen sollte.



Geschrieben von Tiwjaz am 07.12.2009 um 11:44:

 

Zitat:
Original von ArturiusRex
Weil mir dieses Christengedöns tierisch auf den Sack geht...


Welchen Ton genau meinst Du damit?

Fühlst Du Dich angeklagt weil es Dir manchmal mühe macht sogar
jene gern zu haben die nett zu Dir sind? Geschweige denn Deinen Nächsten der
Dir feindschaftlich begegnet zu lieben?



Geschrieben von ArturiusRex am 07.12.2009 um 11:56:

 

Ich meine damit, daß mir all diesen Dummschwätzer seitens der Kirchen und auch seitens der Freikirchen mit ihrem Heucheln gegen den Strich gehen.
Darüberhinaus sind mir,um den Bezug des vorigen Satzes zu verstärken, die Arschficker und frauenkleidertragenden, weltfremden Männer um den lebend verwesenden Papst Ratzinger dermaßen zuwider,daß mir dafür an sich die Worte fehlen.
An der Institution Kirche verabscheue ich das weltfremde Verhalten derer "Würdenträger" sowie den im Sakralsystem verhafteten und wieder erstarkenden Antisemitismus.

Allerdings bezieht sich meine Abscheu nicht nur auf die christliche,sondern jede deistische Zusammenrottung.

Warum sollte ich mich angeklagt fühlen?
Mühe?
Mir scheint, daß Du dahingehend nur von deiner Perspektive aus auf mich projezierst.

Es ist ganz einfach.
"Kommt mir einer nett", behandle ich ihn/sie nett, "kommt mir einer blöd", kriegt er/sie verbal/metaphorisch einen Gong auf die Zwölf, und damit hat sich das dann für mich erledigt.



Geschrieben von Tiwjaz am 07.12.2009 um 13:27:

 

Zitat:
Original von ArturiusRex
"Kommt mir einer nett", behandle ich ihn/sie nett, "kommt mir einer blöd", kriegt er/sie verbal/metaphorisch einen Gong auf die Zwölf, und damit hat sich das dann für mich erledigt.


Das ist die Auge um Auge und Zahn um Zahn Methode - das Gesetz.

Nur was ist wenn Du das blöd kommen missverstehst?

Ist es dann nicht schade das es sich erledigt hat?



Geschrieben von ArturiusRex am 07.12.2009 um 13:35:

 

Dann lebe ich weiter und entscheide ob oder ob nicht ich jener Person eine zweite Chance gebe, zudem kommt es auf die Ausgangssituation an.

Darüberhinaus verbitte ich mir deinen Versuch mir ein schlechtes Gewissen einreden zu wollen.
Ich lebe mein Leben,wie ich es will,nicht wie andere es wollen.
Wenn es dir nicht passt,ist es nicht mein Problem-ich zwinge dir meine Meinung nicht auf, wenn Du aber versuchst mir deine Meinung aufzuschwätzen werde ich sehr unleidlich und beleidigend, was ich an sich nicht gerne will, denn trotz meiner Einstellung bin ich pazifistisch.

An Auge um Auge, Zahn um Zahn ist ja nichts negatives auszusetzen.
Allerdings war das zuvor nur die extrem vereinfachte Version eines bestimmten Verhaltensmusters meinerseits bei solchem religiösen Gedöns.



Geschrieben von Mormegil am 07.12.2009 um 14:36:

 

Go, Arturius, GO!!! großes Grinsen



Geschrieben von Tiwjaz am 07.12.2009 um 16:37:

 

Zitat:
Original von ArturiusRex

An Auge um Auge, Zahn um Zahn ist ja nichts negatives auszusetzen.


Ja - es ist gerecht smile .

Darf ich Dich daran erinnern das wir hier von Feindesliebe reden möchten?
Ist Dir auch bewusst das diese Liebe über Gerechtigkeit hinausgeht?



Geschrieben von Graverunner am 07.12.2009 um 17:26:

 

Tiwjaz,

Du musst mir das jetzt verzeihen, ich kenne dich nicht, ich weiß nicht, ob hinter deinem Nik nur n Troll steckt, oder wirklich jemand der so tickt. falls zweiteres zu trift, will ich dich nicht verurteilen, denn ich weiß nichts von dir oder deinem Leben, aber.... willst du uns verarschen?

Ich mein, nimms mir nicht übel, aber du wirkst wie ein Teletubby auf nem schlechten LSD-Trip.
Liebe jeden Feind? Erstmal ist deine Definition von Liebe irgendwie fragwürdig und zweitens: Was ist ein Feind? Der Idiot der mir im Vorbeigehen auf der Straße nen dummen Spruch wegen meinen Haaren drückt, oder Der Diktator von Land XY, der mir und denen die mir wichtig sind mit Atombomben droht?

Ich mein, wenn Nächstenliebe heißt, dass ich Menschen, die mir nichts getan haben nichts Böses will, (auch den Idioten nicht) dann trift das auf wahrscheinlich 80% aller Menschen zu. Aber das hat doch nichts mit Liebe zu tun. Und der Fremde, der in mein Haus kommt, meine Frau Vergewaltigt und meinen Sohn erdrosselt, den soll ich so sehen, wie die anderen gerade erwähnten 80%?
Dann gibts natürlich auch Zwischenformen, den Vorarbeiter in der Firma, der dich nicht mag und dich raus ekeln will zum Beispiel. Ich wünsch ihm nicht den Tod deswegen, er wird schon seine Gründe haben, aber ich lad den Mann auch nicht auf n Bier ein.

Grundsätzlich gilt: So viel Respekt wie ich bekomme, so viel gebe ich wieder!

mfg
Grave



Geschrieben von Tiwjaz am 07.12.2009 um 20:07:

 

Zitat:
Original von Graverunner
Was ist ein Feind?


Jemand dem Du nicht vergeben kannst?



Geschrieben von ArturiusRex am 08.12.2009 um 07:49:

 

Zitat:
Original von Tiwjaz

Ja - es ist gerecht smile .

Darf ich Dich daran erinnern das wir hier von Feindesliebe reden möchten?
Ist Dir auch bewusst das diese Liebe über Gerechtigkeit hinausgeht?


Ist mir klar,aber auch scheissegal.
Wie ich gegenüber einem "Feindbild" reagiere bleibt schließlich mir, nicht dir noch jemand anderen überlassen.
Willst Du nun für mich beten und damit deine Zeit verschwenden oder mir meinen freien Willen lassen und meine Meinung akzeptieren sowie respektieren, dadurch auch tolerieren?
Ich respektiere,akzeptiere und toleriere deine Meinung doch auch, nichtsdestotrotz behalte ich meine Meinung und lasse sie weder von dir noch von einem anderen Menschen ändern.



Geschrieben von Tiwjaz am 08.12.2009 um 09:58:

 

Ich freu mich Rex das es Dir auch klar ist.


Forensoftware: Burning Board 2.3.6, entwickelt von WoltLab GmbH