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Geschrieben von Lord Syn am 27.03.2011 um 19:50:

 

Oh ja, da hat du vollkommen recht. Wobei ich zu diesem Thema nun auch nicht mehr viel sagen kann, da ich oben meine Meinung darüber ja schon geäußert habe.

Wo wir dabei sind. Du schreibst "Topic" anstatt Thema. Liegt das daran, dass wir uns in einem Forum befinden und du es als "Fachwort" in diesem Rahmen gebrauchst (so wie Thread) oder benutzt du solche Anglizismen regelmäßig auch außerhalb der Foren-Umwelt?



Geschrieben von ArturiusRex am 27.03.2011 um 19:56:

 

Ja und Nein, da ich meine Sprache den Gegebenheiten sowie der Ausgangssituation anpasse. Darüberhinaus versuche ich zwar mich immer angemessen auszudrücken, komme aber nicht umher Anglizismen nutzen zu wollen, weil für mich die Sprache metaphorisch einem sich entwickelnden Organismus darstellt und ich im Rahmen meiner Voraussetzungen sie so verwende, wie es mir beliebt.



Geschrieben von blackrider am 27.03.2011 um 22:54:

 

Ich weiss nicht was diese Aufregung um die "deutsche" Sprache soll. Ich denke jedes Gebrauchsgut ist einer gewissen Anpassung unterworfen. Sprachen entwickeln sich weiter, so wie sich Kulturen weiter entwickeln. Wäre dem nicht so, würden wir heute alle perfektes Niederländisch sprechen.
Natürlich ist unsere heutige Welt eine wesentlich vernetztere Welt als früher. Warum sollen wir dann nicht auch Worte aus anderen Kulturen einfließen lassen?
Ich denke, gerade in den Wissenschaften ist es einfach nötig auf i.A. englische Fachbegriffe zurückzugreifen, da diese sich durch relativ simple, wie auch universelle Verwendungsmöglichkeiten auszeichen. Warum nicht auch im Alltag darauf zurückgreifen?

Ich denke, jeder drückt mit seiner Sprache und Artikulation ein bisschen aus, wer er ist. Wenn ich also der Meinung bin, ich möchte meiner Umwelt zeigen, wie wenig mächtig ich meiner Muttersprache bin, warum nicht. Vielleicht ist es einfach "cool" und zeigt welcher gesellschaftlichen Gruppierung ich angehöre. (ohne meine persönliche Wertung!)
Letztendlich dient Sprache doch nur der Verständigung und Informationsübermittlung. Solange sie diesen Zweck erfüllt, hat sie ihren Berechtigung. Warum sollte ich plötzlich anfangen statt Laptop Klapprechner zu sagen? Jeder weiss was ich meine, auch wenn der Begriff aus dem Englischen kommen mag.
Ich denke, es hängt auch immer ein bisschen vom Umfeld ab, in welchem Sprachmilieu man sich bewegt.
Ich rede mit meinen Kommilitonen auf einem ganz anderen "wissenschaftlich"-sprachlichen Level, als z.B. mit meinen Großeltern.
Gerade in ihrer Flexibilität ist doch der Reiz aller menschlichen Sprachen, warum nicht sinnvoll mischen, um z.B. die Informationsdichte zu erhöhen.



Geschrieben von Angsthase am 28.03.2011 um 15:09:

 

Zitat:
Original von MoD3000
Woran orientiert ihr euch; welche Texte lest ihr nicht (nur?) des Inhalts, sondern der Sprache wegen?


Schwer zu sagen. Ich denke, das kann man nicht an einer Sparte festmachen. Selbst bestimmte Zeitungen und Zeitschriften sind kein Garant mehr für guten Deutsch.
Ich merk eher beim Lesen an sich, ob mir das Deutsch gefällt oder nicht.
ich mag lange Sätze, schön verschachtelt und ne Menge Sprachwitz. Aber ich kann kaum etwas lesen und dabei den Inhalt außer acht lassen. Heißt konkret - schlechter Inhalt und das Deutsch ist auch uninteressant für mich. Guter Inhalt und schlechtes Deutsch - der Artikel ist gestorben.
Ich bin da recht radikal geworden, weil mir meine Zeit heilig ist und ich nicht vorhabe sie mit sowas zu verschwenden.

Zitat:

Beispiele für schlechtes Deutsch lassen sich wahrscheinlich in Unmengen finden.


Ich hab den Eindruck, dass es sogar immer mehr wird. Es gibt kaum mehr Ecken, wo man zuverlässig gutes Deutsch findet.

Aber ich glaube auch, dass Sprache einem ständigen Wandel unterliegt und daran sicher nichts schlechtes ist.
Aber das jeweils gültige Deutsch dieser Zeit sollte zumindest richtig gesprochen werden. Für mich ist das nämlich ein Unterschied.
Es geht nicht darum, dass Worte aussterben, sondern dass momentan verwendete Wörter und momentan aktuelle grammatische Regelungen auch angewendet werden.
Das würde mir eigentlich schon völlig reichen.



Geschrieben von MoD3000 am 29.03.2011 um 12:06:

 

Zitat:
Original von Angsthase
Heißt konkret - schlechter Inhalt und das Deutsch ist auch uninteressant für mich. Guter Inhalt und schlechtes Deutsch - der Artikel ist gestorben.
Ich bin da recht radikal geworden, weil mir meine Zeit heilig ist und ich nicht vorhabe sie mit sowas zu verschwenden.

Würde ich mit derselben Radikalität vorgehen könnte ich wahrscheinlich keine Zeitung mehr im Netz lesen. Kaum ein Artikel ist da fehlerfrei. Klar, alles ist eilig und online hat heutzutage offenbar keiner mehr Zeit. Aber deswegen muss doch kein ganzes Wort fehlen, oder schlimmer noch ein Zitat verstümmelt werden.

Zitat:

Ich hab den Eindruck, dass es sogar immer mehr wird. Es gibt kaum mehr Ecken, wo man zuverlässig gutes Deutsch findet.

Gibts denn Positiv-Beispiele? Wer veröffentlicht denn heute noch gutes Deutsch? Ich würde ja den Print-Spiegel nennen, aber da ist die letzte Ausgabe, die ich mir gekauft habe, schon wieder zu lange her, als das ich das wirklich einschätzen könnte. Und der Spiegel-Online hat keine höhere Qualität als der ganze andere Mist im Netz auch.

@Blackrider: ich habe nichts gegen eine lebendige Sprache. Ganz im Gegenteil. Und wenn du sowohl von deinen Großeltern als auch an der Uni verstanden wirst ist das sehr gut - ich hab da desöfteren Probleme, Fachsprache auch vernünftig zu übersetzen. Und dann leidet auch die Informationsdichte unter den ganzen fachlichen, englischen Ausdrücken.


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