Schule will sich selbst auflösen |
quigor
Hoffnungsloser Fall
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Zitat: |
Original von RexPaimon
Mit anderen Worten; sie stehen ganz unten in der Nahrungskette, was, bei der Arbeitsmarktsituation hierzulande, nicht gerade berauschend ist. |
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Genau das denke ich auch: Die scheißen auf die Schule, weil sie sich nichts davon versprechen.
Als ich ins Gymnasium gekommen bin, bin ich im ersten Monat schon so unangenehm aufgefallen, daß ich fast postwendend wieder geflogen wäre. Bis zum 10. Lebensjahr war ich in einer normalen Schule, dort habe ich mir die Rangordnung per Prügelei ausgemacht. Daß das in der Privatschule plötzlich anders sein soll, war mir anfangs einfach nicht klar - ergo hab ich die anderen verdroschen und das Gerotze der Lehrer ignoriert. Im zweiten Monat haben sie dann meine Eltern zum Direktor zitiert und ihnen empfohlen, mich von der Schule zu nehmen, weil mich die Schule sonst ausschließen wird.. Meine hochwürdige Frau Mutter, die damals gerade drei Monate das Vergnügen gehabt hat, mit ihrem geliebten Kind zusammenzuleben, hat 2 Wochen "Bewährung" herausgehandelt und mir zu Hause erklärt, daß ich die Wahl habe, mich entweder fürderhin tadellos zu benehmen oder erstens von der Schule zu fliegen und zweitens in weiterer Folge in einem Heim für schwer erziehbare Kinder zu landen, weil sie die Nase von mir gestrichen voll hat. Ich habe beide Möglichkeiten samt Zukunftsaussichten ernsthaft erwogen und mich für den Schulverbleib entschieden, weil es mir einfach die bessere Alternative zu sein schien.
Aber was haben diese Kids schon groß zu verlieren?
Ich halte die Idee mit den Sozialarbeitern eigentlich für gut, nur denke ich, daß ein einziger entschieden zu wenig ist, das ist wohl eher lachhaft.
Zitat: |
Original von SG5500
Deswegen können die sich aber nicht so aufführen. Die Deutschen Kinder da haben die selben Zukunftsaussichten. |
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Führen sich die deutschen Kinder wirklich anders auf? Oder sind sie an dieser Schule nur einfach zahlenmäßig unterlegen? Ich glaube nämlich wirklich, daß das primär ein soziales Problem ist und kein kulturelles. Das einzige, was vom kulturellen Hintergrund her problematisch sein könnte, ist die alte Geschichte, daß muslimische Kids meistens darauf trainiert sind, daß alles, was einen Schwanz hat, sich von einer Frau, also beispielsweise einer Lehrerin, nichts sagen lassen muß. Sobald sie aber einmal einen Job haben (und ihn behalten wollen), kapieren sie recht schnell, daß das bei uns anders läuft..
Zitat: |
Das Problem ist, daß die, die da Terror machen, vermittelt bekommen haben, daß sie hier machen können, was sie wollen. Darf ja keiner was gegen sagen.... |
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Von wem sollten sie das vermittelt bekommen haben? Ich habe in der Türkei eine extrem hierarchische und autoritäre Gesellschaft erlebt, gerade denen aus den "verschissenen Bergdörfern" müsste das Kuschen vor Autorität im Blut liegen. Und so besonders freizügig ist Deutschland doch eigentlich nicht, daß man sich unbehelligt aufführen darf, wie man will, oder?
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03.04.2006 17:59 |
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Three of Five
Borg
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05.04.2006 20:50 |
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quigor
Hoffnungsloser Fall
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Ich habe mir den Artikel durchgelesen - ehrlich gesagt, was erschüttert Dich so daran?
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06.04.2006 16:09 |
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Ben
Hirngeschädigter
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Nun, ich haben nicht den Charakter, um erschüttert zu sein, aber toll ist die Situation nun wirklich nicht.
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06.04.2006 16:29 |
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Three of Five
Borg
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Zitat: |
Original von quigor
Ich habe mir den Artikel durchgelesen - ehrlich gesagt, was erschüttert Dich so daran? |
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das viele von denen in einem ausgewogenen bildungssystem wohl eine viel bessere chance gehabt hätten und so nun eigendlich 0 perspektive und so auch nur wieder von der stütze leben
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06.04.2006 20:32 |
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quigor
Hoffnungsloser Fall
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Nein, maddin, ich glaube nicht, daß das Bildungssystem ihr Problem ist - ihr soziales Umfeld ist es, konkret ihr Elternhaus.
Und egal, was Du da an der Schule herumbosselst, wirst Du daran nichts ändern. Da wäre die einzige Möglichkeit, daß der Staat die Kids von ihren Familien entfernt, was meiner Meinung nach ja in vielen Fällen absolut zu empfehlen wäre (und die einzige Möglichkeit für echte Chancengleichheit) - allerdings nur unter der Voraussetzung, daß adäquate Einrichtungen für die weitere Zukunft der Kinder zur Verfügung stünden, was derzeit nicht im geringsten gegeben ist.
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06.04.2006 21:01 |
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AbseitsDerPfade
Grünschnabel
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Die Erziehung ist einfach zu lasch geworden. Die asozialen Eltern lassen ihre Blagen doch machen, was sie wollen. Und wenn die ganzen unerzogenen Blagen dann auf einer einzigen Schule zusammen kommen, dann gibt's eben einen Knall. Dafür kann sie Schule recht wenig, würde ich mal sagen.
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23.04.2006 11:24 |
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MoD3000
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Du liegst falsch. Geh dich bitte informieren.
Es gibt einen Unterschied zwischen "streng", "lasch" und "heavy-handed". Leider ist dein Gedankengang aber trotzdem richtig.
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23.04.2006 11:59 |
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quigor
Hoffnungsloser Fall
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Auch wenn das jetzt ein bißchen off-topic klingen mag, weil es sicher nicht auf diese Schule und ihre Schüler zutrifft, möchte ich der Gerechtigkeit halber doch einmal darauf hinweisen, daß es auch das Problem der sogenannten "Wohlstandsverwahrlosung" gibt - nicht nur die untersten sozialen Schichten versagen in der Erziehung ihres Nachwuchses.
Diese Kids haben von außen betrachtet "alles" und sind trotzdem emotional und moralisch defekt. Und auch hier ist es nicht das Versagen der Schule, das sie zu kleinen Monstern werden läßt.. aber ihre Eltern sind nicht "asozial", sie sind die wahren Stützen der Gesellschaft, bis zur creme de la creme.
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23.04.2006 15:44 |
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MoD3000
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Das ist in sofern ein Problem hier, weil wir dank unserer sozialen Sicherungssysteme heute doch schon fast nicht mehr von "asozial" im frueheren Sinne sprechen koennen. Was diesen Typen fehlt, ist Perspektive, Sinn, Antrieb. Weniger Geld, sondern Anerkennung. Und das haben sie mit den Wohlstandsbengeln gemeinsam.
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23.04.2006 15:48 |
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AbseitsDerPfade
Grünschnabel
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Zitat: |
Original von MoD3000
Du liegst falsch. Geh dich bitte informieren.
Es gibt einen Unterschied zwischen "streng", "lasch" und "heavy-handed". Leider ist dein Gedankengang aber trotzdem richtig. |
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Womit liege ich falsch?
Dass es einen Unterschied zwischen "streng" und "lasch" gibt, liegt wohl auf der Hand?
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23.04.2006 15:50 |
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MoD3000
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Die Erziehung ist nicht "lasch". Die Bindung an die Familie ist sehr stark. Dafuer wird Zuckerbrot und Peitsche (so moeglich) eingesetzt. Ich wage zu behaupten, dass gefrustete Familienvaeter (hier keine Seltenheit) ihre Lieblinge durchaus gern mal hart rannehmen.
Was in der Tat richtig ist: es fehlt an "sauberen" Normen. Und da hat auch die Schule mit dran zu tragen.
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23.04.2006 16:20 |
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AbseitsDerPfade
Grünschnabel
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Ach ja? Also ich denke bei "Hauptschule" immer an so Jugendliche, die Aggro Berlin hören und mit ihren ach so coolen Cliquen (Achtung, Alliteration! *gg*) draußen herumhängen.
Denkst du, das ist die Ausnahme?
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23.04.2006 16:24 |
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