the Hellboard
Zum Portal Registrierung Kalender Mitgliederliste Teammitglieder Suche Häufig gestellte Fragen Zur Startseite

Portal » the Hellboard » Medien » Literatur » Schlechtes von mir *g* » Hallo Gast [Anmelden|Registrieren]
Letzter Beitrag | Erster ungelesener Beitrag Druckvorschau | An Freund senden | Thema zu Favoriten hinzufügen
Zum Ende der Seite springen Schlechtes von mir *g*
Autor
Beitrag « Vorheriges Thema | Nächstes Thema »
RexPaimon RexPaimon ist männlich
gehört zum Inventar


images/avatars/avatar-1684.jpg

Dabei seit: 25.10.2004
Beiträge: 937

Level: 47 [?]
Erfahrungspunkte: 6.676.310
Nächster Level: 7.172.237

495.927 Erfahrungspunkt(e) für den nächsten Levelanstieg

Schlechtes von mir *g* Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

1

′Die Liebe ist ein wildes Tier,
in die Falle gehst Du ihr,
in die Augen starrt sie Dir,
gefangen wenn ihr Blick Dich trifft -
Rammstein, Amour


Die Sonne sank sich zum letzten Mal am Firmament, drohend wie ein blutverschmiertes Messer, das zum letzten, finalen Stich ausholte, um sein Opfer endgültig in die tiefsten Reiche des Jenseits zu befördern.
Ein Sonnenstrahl, wohl nur ein kleiner Partikel, bahnte sich seinen Weg hinab und schien gegen das Glas der Fensterscheibe, nur um sich auf dem Grunde des verschmutzten Fensters wiederzuspiegeln.
Juliane zwinkerte unwillkürlich mit den Augen, als sie nach draußen schaute. Die Umgebung wirkte auf sie ebenso unbehaglich, wie das kleine Dorf aus dem sie gezogen waren. Die Natur hatte eine bedrohlich ruhige Wirkung auf sie. So ruhig und unscheinbar, wie das Leben dieser vollkommen normalen Familie verlief. Einer fast normalen Familie, wie man sagen würde.
Sie saß im hinteren Bereich des kleinen Kombis und hatte einen großen Kopfhörer auf, welcher ihre linken und rechten Gesichtshälften fast vollkommen verbarg. Sie hörte Pink und hatte ihren MP3-Stick auf die höchste Lautstärke eingestellt. Nicht etwa, weil sie in einer besonders guten Stimmung war. Nein, sie wollte das Streiten ihrer Eltern dadurch überschatten, was jedoch nicht funktionierte. Selbst ein Flugzeug hätte das krächzende Geräusch ihrer schreienden Mutter und den Bariton ihres Vaters nicht komplett überdecken können.
Juliane war gerade erst fünfzehn geworden und sie wirkte bereits so ausgelaugt wie eine 50jährige Frau, die auf ihr Leben zurückschaut, als hätte sie die ganze Zeit nichts anderes getan, als in den melancholischen Abgrund ihrer selbst zu blicken und auf der Oberfläche eine gräßliche und doch vertraute Fratze gesehen, die ihr bei jeder Gelegenheit sagte, dass sie versagt hatte. Dass sie ein Niemand war, und dass es niemanden geben würde, der sie jemals unterstützen und schon gar nicht mögen würde. Von Liebe war keine Rede.
Ihre Gesichtszüge waren glatt. Sie benötigte noch kein Make-Up, um Lachfalten oder ähnliches abzuschminken. Sie trug allein pinken Lidschatten. Um ihre großen Augen hatten sich bereits kleine Ringe gebildet, jedoch nicht sonderlich stark. Im blendendem Scheine des Lichts schien sie eine helle Augenfarbe zu haben, doch war die Sonne nur imstande, die braune Farbe etwas zu überschatten.
Sie spielte bereits seit dreißig Minuten ′Missundaztood!  auf Endlosschleife und das Lied spiegelte genau ihre Empfindungen wider. Sie konnte die Auseinandersetzung ihrer Eltern genau mitverfolgen, redete sich dennoch ein, es nicht zu können. Sie wollte es nicht hören, und doch hörte sie es. Und sie registrierte es. Alles. Jedes verdammte Wort. Die Streitigkeiten waren nur noch zu leeren, erbärmlichen Worthülsen verkommen, die bei jeder weiteren Auseinandersetzungen wie auf einem Tonband wiederholt wurden. Dieselbe langweilige Endlosschleife, auf welcher sie gerade das Lied hörte.
Ihr Vater, der auf den altbackenen Namen Wilhelm hörte, würde ihrer Mutter Angelique nicht ihren Beruf gönnen. Er wäre neidisch, da sie nun, nach vielen beschwerlichen Jahren, die Früchte ihrer Arbeit als Medizinerin ernten und einen Lehrauftrag an der Universität erhalten würde. Und im Gegenzug wehrte sich Wilhelm vehement dagegen, auch nur im geringsten eifersüchtig zu sein, da er immerhin als Direktor einer großen Bank in Münster zu arbeiten anfangen würde. Und beide waren sich seltsamerweise darüber einig, dass ihr Sexualleben nur noch eine einzige Katastrophe war. Hier und da ein verdammter, billiger Neujahrsfick in der Missionarsstellung, der um 23 Uhr 50 begann und mit den Sylvesterraketen endete, und das seit mehr als fünf Jahren. Sie hätten sich totgelaufen, aber niemals totgeliebt. Denn lieben würden sie sich schon seit langem nicht mehr.
Die üblichen kleingeistigen Auseinandersetzungen einer kaputten Ehe, und ein weiterer Beweis dafür, wie gut doch die beiden Geschlechter zusammen harmonierten, wenn sie sich in den langweiligen Alltag einer staatlich gesegneten Verbindung begaben.
′Du weißt genau, dass ich Dich nicht mehr brauche , sagte Angelique in einem etwas ruhigerem, fast schon trotzigem Ton und stützte den Arm auf die Fensterlehne. Auch ihr Blick glitt nach draußen. Die Sonne spiegelte sich diesmal auf kleinen, türkisfarbenen Augen und auf einem Gesicht, das nur noch eingefallen und alt wirkte. Falten schienen sich fast durch die ganze Visage zu ziehen, begleitet von dick hervorstehenden Adern, dessen Pochen bei näherer Betrachtung deutlich auffiel. Die Haare waren bereits ergraut und die Figur war derart dürr, dass jeder Arzt eine ungesunde Lebensweise bestätigt hätte.
′Nein, natürlich nicht , erwiderte Wilhelm zynisch, ′Du brauchst auch das Geld nicht, das ich hart erarbeitet habe damit wir dieses scheißverfluchte Haus kaufen können, das wir uns gleich ansehen.  Er klopfte hart mit der linken Hand auf das Lenkrad und rief dann:
′Und denk' verdammt nochmal darüber nach, wer Dir Deine ganzen verfickten Liebhaber finanziert. Oder meinst Du ich würde das nicht merken? Für wie bescheuert hälst Du mich eigentlich? Meinst Du, ich würde nicht merken, dass die ganze Nachbarschaft in den letzten drei Jahren bei uns zu Besuch war und ihre verwichsten Kondomhülsen liegengelassen hat? Meinst Du, ich sei so naiv! Verdammte Schlampe! 
Wieder stieß er auf das Lenkrad und jetzt wirkte es monoton wie der Vorschlaghammer eines Bauarbeiters.
Wilhelms Probleme hatten sich nicht nach außen bemerkbar gemacht. Er benutzte häufig Peeling-Cremes und die besten Gesichtspflegeprodukte. Er wirkte fast wie ein lieber, netter Arzt, der einem einen warmen Händedruck und ein einladendes Lächeln entgegenwirft und selbst einem Sterbenskrankem noch die positiven Aspekte seines bevorstehenden Todes begreiflich machen kann.
Er hatte ein quadratisches und mächtig wirkendes Gesicht. Seine Lippen waren schmal und seine Nase bildete einen leichten Haken. Seine Augen waren tiefschwarz. Sein längeres, ebenfalls schwarzes, Haar war nach hinten gekämmt und mit etwas Haargel zusammengehalten. Er hatte alles unter Kontrolle. Ein selbstbestimmter, selbstbewusster und äußerst zuvorkommender Mensch, der alles unter Kontrolle hatte. So wirkte er zumindest äußerlich.
Angelique lachte bitter und versuchte ihn, trotz der blendenden Sonne, anzusehen.
′Du solltest Dich echt mal selbst reden hören. 
Jetzt klang sie verbittert. Wie eine alte, ewig enttäuschte Frau.
′Meine Ohren sind gut , erwiderte er ruhig.
′Du steckst Deinen Schwanz doch auch in alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. 
Wieder klopfte er auf das Lenkrad. Diesmal war es ein stärkeres, aggressiveres Klopfen. Es war fast ein Schrei, den er hervorbrachte:
′Wie erbärmlich bist Du eigentlich? Als wenn ich jemals, jemals, auch nur ein verficktes einziges Mal fremdgegangen wäre! Zur Hölle, nein! 
Zwei weitere regelrechte Schläge auf das Lenkrad, die seine rechte Hand am Lenkrad selbst erschütterte. Er zog sie kurz zurück und rief dann weiter:
′Warte ab, bis wir zuhause sind, Du verdammtes, kleines Stück... 
Er beendete den Satz nicht mehr. Denn plötzlich stand die Sonne direkt über der Windschutzscheibe. Er war nicht mehr in der Lage dazu, die Straße zu überblicken. Verzweifelt griff er wieder mit beiden Händen nach dem Lenkrad, steuerte es einmal nach rechts, dann wieder nach links, um irgendeine Form von Kontrolle wiederzuerlangen. Die Autos vor ihm waren komplett seinem Blickfeld gewichen. Nahezu verzweifelt versuchte er, den Straßenstreifen auf der rechten Seite wahrzunehmen. Jeglicher Ausdruck der Kontrolle war aus seinem Gesicht gewichen, als wäre sein Make-Up verlaufen, wie ein Kuchen, den ihm ein Clown in das Gesicht geworfen hat.
Von dem Wagen hinter ihm vernahm er ein lautes, nicht enden wollendes, Hupen.
Schnell lenkte er den Wagen auf die rechte Seite, hatte nun einen besseren Blick, da er etwas aus dem Winkel der Sonne herauskam. Schlagartig stoppte er den Wagen auf dem Seitenstreifen, und atmete tief durch.
′Was fährst Du für einen bodenlosen Streifen? , fragte ihn seine Frau.
′Klappe! , gab er wirsch zurück, löste den Sicherheitsgurt, betätigte den Wagenschlag und verließ das Auto.
Er rieb sich mit den Händen über das Gesicht und schaute nun zur Sonne. Und das, was er sah, ließ ihn stutzen. Die Sonne war in gleicher Höhe wie zuvor. Und doch fuhren die Autos, die hinter ihm waren, mühelos weiter. Sie wurden nicht von den Sonnenstrahlen abgehalten.
Sie hatte vor wenigen Sekunden das gesamte Feld seiner Windschutzscheibe eingenommen. Etwas dergleichen hatte er, in seiner langjährigen Fahrzeit, noch nicht erlebt.
′Was, zur Hölle, war das? , fragte er sich selbst halblaut.
Er steckte die Hände in die Tasche seiner ordentlichen Cotton-Hose. Dann schüttelte er den Kopf und stieg wieder in den Wagen ein.
04.01.2006 09:28 RexPaimon ist offline E-Mail an RexPaimon senden Beiträge von RexPaimon suchen Nehmen Sie RexPaimon in Ihre Freundesliste auf
RexPaimon RexPaimon ist männlich
gehört zum Inventar


images/avatars/avatar-1684.jpg

Dabei seit: 25.10.2004
Beiträge: 937

Level: 47 [?]
Erfahrungspunkte: 6.676.310
Nächster Level: 7.172.237

495.927 Erfahrungspunkt(e) für den nächsten Levelanstieg

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

2
′Stein und Mörtel bauen ein Haus,
Geist und Liebe schmücken es aus -
Verfasser unbekannt

Es war kein weiter Weg mehr. Die Familie wollte ein kleines, beschauliches Wohngebiet in dem Münsteraner Vorort Albachten besichtigen.
Wilhelm hatte sich von dem Schock einigermaßen erholt. Vielmehr hing er jetzt dem Gedanken nach, wie abscheulich er die Gegend fand. Überall nur Schafe und Kühe und Pferde und viel Natur. Viel zu viel Natur. Er war ein Großstadtmensch, aufgewachsen in Hamburg. Derlei naturbesetzte Gebiete waren im in der Regel zuwider. Und doch hatte er die letzten zehn Jahre in keiner anderen Gegend verbracht.
Angelique war ein naturbesessener Mensch, und so war er ihrem Drängen nachgekommen, und damals, als ein gutes Berufsangebot in Köln anstand, nach Gummersbach, einem kleinen Ort in der Nähe, gezogen. Und selbst dort hatte er es gehasst. Nun, da er diese naturbesetzte Gegend sah, fragte er sich, wie er es schaffen würde, die nächsten zehn Jahre hier zu verbringen. Und, vor allem, hier mit Angelique.
In den letzten Minuten nachdem er die Kontrolle über den Wagen verloren hatte, schwiegen sie. So, wie es sie es immer nach ihren Auseinandersetzungen taten. Sie endeten nie. Das heißt, sie haben mal geendet- am Anfang ihrer Ehe. Da gab es noch Versöhnungen und Zärtlichkeiten. Nun war ihre Verbindung ein reiner Trümmerhaufen aus Streit und tiefstem Hass. Alles das, was vorher durch tiefste, pathologische Liebe belegt wurde, war nun nichts weiter als krankhafter Hass, der schon oft genug in körperlichen Auseinandersetzungen geendet war. Und mit Selbigen wieder begann. Es war ein Krieg. Ein nicht enden wollender Krieg. Kein Waffenstillstand. Kein Pardon für den Feind. Manchmal gelegentliche Auseinandersetzungen im Bett, eben zu Neujahr. Diese endeten in den letzten Jahren oft genug in unfreiwilligen sadomasochistischen Attacken. Sie hassten sich, doch manchmal überkam sie auch die Lust aufeinander. Diese war das einzige, was in den langen Ehejahren nicht eingebüßt hatte. Sie unterdrückten sie, stauten sie auf, bis sie mitten im Winter aus ihnen herausbrach. Es war wie ein Zwang. Und ebenso wurde es ausgeführt.
Juliane hatte mittlerweile ein anderes Lied angemacht. Ebenfalls von Pink. Sie hatte sich nicht mehr sonderlich von den Streitigkeiten stören lassen, ebensowenig von dem Beinahe-Unfall. Insgeheim hatte sie sich gewünscht, dass er einen tödlichen Unfall gebaut hätte.
Sie fuhren durch das kleine Dorf Albachten und hatten bald das Wohngebiet in der Akazienstraße gefunden. Es war, für die dörflichen Verhältnisse, nahezu herausragend und erinnerte an die kleinen Villenviertel in den Zwischenbereichen der Großstädte, die sich wie kleine Schluchten oder Inseln in das tagtägliche Gewirr einfügten, als seien sie unpassend malerische Gebilde in dem tiefen Schmutz einer abblätternde Tapete, die seit Jahrzehnten nicht mehr erneuert wurde. Nur, dass in diesem Wohnviertel der Schmutz nicht äußerlich wahrnehmbar war, sondern sich in den Charakteren, die es bewohnten, wiederspiegelte. Unterdrückte Wünsche, Neigungen und Instinkte, die sich so tief manifestierten, dass selbst die Kellerbuchten nicht damit konkurieren konnten. Der alltägliche Wahnsinn, für ein unsensibles Auge kaum merklich, war der stetige Begleiter dieser biederen Wohngegend, die aus einer Generation stammte, da man sich in den häuslichen Wohlstand zurückzog, sich verkapselte in einer Scheinwelt aus heuchlerischer Moral und äußerer, biederer Schönheit. Eine Schönheit, die nur für den spießigen Geist gedacht war, der hier permanent vorherrschte, wie ein dunkler Dämon, der seine scheinheiligen Klauen um das Viertel und seine Bewohner gelegt hatte, und sie jeden Moment unter seiner kräftigen, großen Pranke zu zermalmen drohte.
Auf dem schlecht geräumten Zufahrtsweg lag der Schlamm zentimeterdick, sodaß die alten Winterreifen des Kombis ihn aufwirbelten. Er schleuderte zu allen Seiten auf die spärlichen Vorgärten der Häuser. Der einzige physisch wahrnehmbare Dreck und die letzte Spur des ausgegangen Winters, der dem Frühjahr gewichen war.
Dieses Viertel hatte, wie alle Wohngegenden seiner Art, einen dunklen, unmenschlichen Charme. Man zog sich zurück, und doch ließ man die äußere Welt nicht komplett aus den Augen. Man konnte sie nicht wirklich erleben, also versteckte man sich hinter den mächtigen Gardinen, um die letzte Zuflucht der Einsamkeit, den Voyeurismus, zu befriedigen.
Die Gegend erstreckte sich über mehrere Zehntausend Quadratmeter. Haus an Haus, ähnlich wie in einer Großstadt. Die äußeren Fassaden, so sehr man sie gereinigt und gewartet hatte, wiesen doch eine Hässlichkeit auf, die nicht zu übersehen war. Es war ein Einerlei aus rotem Klinker und schrecklichem Häuserputz. Vereinzelt waren Risse an den Wänden entstanden. Die Zeit hatte ihre Spuren hinterlassen, und die Risse waren ebensolche Alterserscheinungen, wie die bröckelnde, biedere Rückzugsmoral, die sich in jedem Zentimeter dieser Wohngegend spiegelte.
Die Häuserschluchten waren überwältigend. Es gab kaum direkte Abstände zwischen den Häusern. Sie schienen auf kleinen, inselartigen Wallen errichtet zu sein. Wo noch an einer Stelle alles zugebaut war mit Häusern, gab es kleinere, ungefähr 60 Meter weite Wege, in denen sich keinerlei Häuser befanden. Auf einer ′Hausinsel  befanden sich zehn Häuser. Diese Regelung schien überall einbehalten zu sein.
Nach längerem Suchen hatte er die fünfte und letzte der ′Häuserinseln  gefunden. In diesem Bereich befanden sich lediglich Neubauten. Sechs davon waren bereits bezogen, die anderen warteten noch auf ihren zukünftigen Besitzer.
Wilhelm parkte den Kombi an einem kleinen Straßenstreifen, der sich vor dem linken Haus, an der Außenseite der Häuserinsel, befand.
Äußerlich sahen die Häuser allesamt ähnlich aus. Dieselbe Höhe, dieselben Maße, selbst die Fenster waren an denselben Stellen montiert. Auch der Klinker war überall derselbe. Ein dunkles, konservatives Rot, wie es an jedem durchschnittlichem Haus zu finden ist.
An dem Haus, welches die kleine Familie zu besichtigen beabsichtigte, wurden die letzten Bauarbeiten vollzogen. An den verschiedenen Stellen des Hauses wurde überprüft, ob die Mauer dicht genug war, sodaß es keinerlei Feuchtigkeitsprobleme gab. Undichte Stellen wurden mit Zement verdichtet. Es war eine undankbare Zentimeterarbeit.
Sechs Bauarbeiter befanden sich auf dem Grundstück. Sie wirkten unterfordert und gelangweilt. Zwei der Bauarbeiter machten eine Pause und saßen vor dem Hauseingang. Die anderen befanden sich auf den Baugerüsten und testeten eine weitere Stelle der Hausmauer.
Ein Mann, mittleren Alters, der einen Anzug und eine schmale, gelbe Baumütze trug, ging auf das Auto zu, als er es erblickte. Er war sehr groß, an die zwei Meter, und war leicht untersetzt. Seine langen Haare hatten bereits eine graue Farbe angenommen, jedoch schien er sie weiß gefärbt zu haben. Sein Gesicht war ohne Kanten und wirkte ebenso groß und mächtig wie seine Statur. Die Augen waren überdurchschnittlich groß und von graugrüner Farbe. Seine Augenbrauen waren sehr dicht. Die Lippen waren voll und wirkten etwas rauh. Das einzige, was an seinem Gesicht halbwegs spitz wirkte, war das Kinn, welches er auch leicht vorzog, indem er den Unterkiefer etwas nach vorne reckte. Ein wenig hatte es den Schein, als würde er die Zähne fletschen.
Mit bestimmten Schritten trat er auf das Auto zu. Sein Rücken war sehr aufrecht, was ihn noch mächtiger erschienen ließ. Zwischen Zeigefinger und Daumen seiner rechten Hand hielt er das Gestell einer Sonnenbrille.
Wilhelm stieg aus und schlug die Tür hart ins Schloss. Wesentlich vorsichtiger stieg Angelique aus. Beide gingen, den Rücken leicht gebeugt, auf den Mann zu.
′Frau und Herr Sander, nehme ich an , grüßte dieser knapp.
Seine Stimme war tief und rauh, seine Wortbetonung derart einwandfrei, dass er ebenso als Synchronsprecher hätte tätig werden können.
Wilhelm nickte.
′Aziel Treyer , stellte sich der Mann vor, ′wir haben ja bereits telefoniert. 
Wieder nickte Wilhelm leicht und es schien so, als würde er überlegen. Er blickte kurz zu Boden.
′Ja, ich weiß , entgegnete der Architekt lächelnd, ′nein, Sie haben den Namen noch nirgends gehört. Aziel ist eine Sagengestalt aus irgendeiner rumänischen Erzählung. Ich habe mich dafür nie sonderlich interessiert, wohl aber meine Eltern. 
′Sie müssen verzeihen , sagte Wilhelm und wirkte verlegen, ′in Deutschland ist ein so ungewöhnlicher Name nicht sehr oft. 
′Oh, irren Sie sich nicht. Es gab sogar Bayer die ihr Kind Bierstübl nennen wollten. 
′Tatsächlich? , fragte Angelique unglaublich.
Treyer nickte und schaute nach oben. Er breitete in ironischer Absicht die Arme aus und sagte:
′Das Bierstübl... das Paradies des Bayers. Naheliegend, dass man seine Kinder nach einem Ort benennt, der das zweite Wohnzimmer darstellt. 
Er warf einen Blick auf den Kombi. Dann lächelte er und sagte:
′Ein weißes Auto. Das letzte Mal bin ich mit einem weißen Käfer durch die Gegend gefahren. 
′Ja , sagte Wilhelm, ′ich mag keine Autos mit ausgefallenen Farben. Am schrecklichsten sind die Leute, die sich ein dunkelrotes Auto kaufen. Grauenvoll. Das sieht echt schlimm aus. 
′Ahh , machte der Architekt und nickte, ′ich verstehe was Sie meinen. Möchte sich Ihre Tochter nicht auch das Haus ansehen? Das ist doch ihre Tochter, nicht wahr? 
Sein Blick ruhte auf Juliane. Sie erwiderte den Blick, zog jedoch danach sofort den Kopf zurück, sodaß Treyer nur auf den Kopfhörer blicken konnte. Seine Augen fixierten sie weiterhin. Er schien außerordentlich interessiert.
′Ich denke, Sie wird später dazustoßen , entgegnete Angelique.
′Kinder sind immer etwas stur , setzte Wilhelm hinzu.
Treyer hatte den Blick noch nicht von Juliane abgewandt, als er fragte:
′Wie alt ist Ihre Tochter denn? 
′Fünfzehn , erwiderte Wilhelm.
′Man ist mit fünfzehn kein Kind mehr , stellte der Architekt fest, wandte dann seinen Blick dem Ehepaar zu. ′Okay dokey, ich werde Ihnen in aller Ruhe das Haus zeigen. Wenn Sie fragen haben- stellen Sie sie ruhig. Besser jetzt als später. Sie sollen schließlich nicht die Katze im Sack kaufen. 
′Das haben wir auch nicht vor , gab Wilhelm zurück und seine Stimme war etwas belegt.
Der Architekt ging voraus. Vor dem Hauseingang saßen noch die beiden Bauarbeiter. Der eine ging sofort wieder an die Arbeit, als er den Architekten und die Besucher sah, der andere jedoch blieb sitzen. Es war ein schlanker, junger Mann, dessen einziger äußerer Fehler eine breite Narbe war, die sich von der linken Schläfe aus über das gesamte Gesicht erstreckte.
′Na, Du geile Fotze, was geht? , rief er Angelique zu.
Der Architekt drehte seinen ganzen Körper nach links, wo der Bauarbeiter saß, und warf ihm einen dunklen Blick zu.
′Du siehst aus, als hätte es Dir schon lange Zeit keiner mehr besorgt. Willst Du mal endlich wieder einen megageilen Schwanz in Deiner Muschi haben? 
Ein schelmisches Grinsen glitt ihm über die Lippen, die durch die Narbe leicht entstellt waren.
Wilhelm legte seinen Arm um seine Frau, um zu suggerieren, dass sie nur ihm allein gehörte. Dies schien auch eine verzweifelte Geste zu sein, als habe er Angst, sie würde ihm weglaufen.
Angelique hingegen lächelte leicht. Es war kaum bemerkbar. Doch entgegnete sie entsetzt:
′Was ist denn das für eine Behandlung? 
Sie wirkte jetzt wie eine alte Frau, die sich über die bösartige Jugend aufregte.
Treyer reagierte nun, stieß dem Bauarbeiter leicht mit den Fingerspitzen vor die Stirn und sagte unwirsch:
′Sieh' zu, dass Du wieder auf das Gerüst kommst, verstanden? Wir reden später, kapische? 
′Ey, Alter, fick Dich , gab der Bauarbeiter zurück.
Treyer packte ihn am Kragen, stieß ihn mit einer Handbewegung auf die Beine und führte seine Lippen fast hautnah an sein Ohr. Dann flüsterte er zischend:
′Ich weiß, dass Du eine verdammt schwere Zeit hinter Dir hast. Aber wenn Du so weitermachst, stehst Du auf der Straße, kapische? Ein verdammtes Narbengesicht wie Dich das nichts anderes im Kopf hat, als seinen mit Hepatitis infizierten Schwanz irgendwo reinzustecken, will kein Mensch irgendwo anstellen, verstanden? Also bewege Deinen verfluchten Arsch wieder auf das verdammte Baugerüst. 
Er hatte einen wunden Punkt berührt und das wusste er. Der Bauarbeiter drehte sich um. Seine Gesichtszüge veränderten sich und es schien, als wolle er anfangen zu weinen.
Treyer schloß die Haustür auf.
′Kommen Sie bitte herein , lud er ein und hielt den beiden die Tür auf. ′Das Verhalten meines Angestellten bitte ich zu entschuldigen. Er hat eine schwere Zeit hinter sich. 
′Die Narbe? , fragte Angelique.
Der Architekt nickte. ′Felix hatte vor einigen Monaten einen Motorradunfall. Eigentlich kann er froh sein, dass er mit dieser Narbe davongekommen ist. Er war nachts auf dem Weg zu seiner Freundin und hat vorher ein paar Flaschen Wodka geleert. Nun, er hatte 3,3 Promille und keinerlei Kontrolle über das Motorrad. Er fuhr über ein Wiesel, das bedauerlicherweise bei dem Unfall verstarb. Sein Motorrad überschlug sich zweimal in der Luft, bevor er das Gleichgewicht verlierte, auf dem Boden aufkam und sieben Meter mit dem Gesicht über die Straße geschleudert wurde. Der Helm hatte sich von seinem Kopf gelöst, da er ihn in seinem besoffenem Zustand nicht richtig geschlossen hatte. Wäre die Narbe auch nur ein paar Zentimeter von der jetzigen Stelle entfernt gewesen, hätte er sein linkes Auge wohl vergessen können. 
′Schrecklich , sagte Angelique und es klang ehrlich. Daraufhin zwickte Wilhelm sie in den Nacken. ′Du hast das unmögliche Verhalten dieses Mannes vergessen , knurrte er.
′Er hat seine Freundin nach dem Unfall verloren , setzte Treyer fort, ′sie nannte ihn 'Narbengesicht' und 'Scratchy' und wollte mit ihm nichts mehr zu tun haben. In seiner Verzweiflung suchte er irgendeine arme Prostituierte auf und zwang ihr regelrecht ungeschützten Verkehr auf- wobei er sich Hepatitis von ihr holte. Er ist am Ende. Aber ich gab ihm eine zweite Chance. 
Er zuckte mit den Achseln. ′Ich hoffe, Sie können das Verhalten entschuldigen. 
′Selbstverständlich , sagte Angelique.
′Wenn alle Ihre Mitarbeiter solche Wracks sind, habe ich erhebliche Zweifel was die Sicherheit des Hauses anbelangt , knurrte Wilhelm.
Der Architekt lächelte. ′Seien Sie ganz unbesorgt. Das Benehmen dieses Kollegen hat gar nichts mit seiner Qualifikation zu tun. Aber sehen wir uns nun das Haus an. 
Die beiden traten nun ein und der Architekt schloß die Tür hinter sich.
Sie standen in einem breiten, unheimlich riesig wirkenden Vorflur, in dem sich drei Türen befanden. Treyer öffnete die erste und linke. Sie traten in einen großen Raum, der die Breite der Etage einnahm. Er gab sehr viel Licht frei, da sich über die ganze linke Hälfte große Fenster erstreckten. Im hinteren Raumteil befand sich eine kleine Holzbar, die bereits mit eingebaut war.
′Dieser Raum , erklärte der Architekt, ′eignet sich wunderbar als Wohnraum oder auch als provisorische Küche. Die Entscheidung darüber können Sie selbst fällen. Man könnte die Anschlüsse der eigentlichen Küche auch zu der Holzbar verlegen, aus diesem Grunde haben wir auch die Holzbar integriert. 
Seiner Erklärung folgten weitere, fachliche Darstellungen über die Raummaße und anschlusstechnische Dinge.
Das Ehepaar nickte und tat so, als hätte es alles verstanden. Der Arm Wilhelms ruhte weiterhin auf Angeliques Schulter. Die beiden schauten sich um und lächelten, als befänden sie sich im zweiten Frühling, und nicht auf den kriegerischen Trümmern ihrer selbstzerstörerischen Ehe.
′Selbstverständlich können wir, sofern Sie das wünschen, in dem Raum Teppich legen , stellte Treyer fest, ′jedoch möchte ich davon abraten, wenn Sie diesen Raum als Esszimmer benutzen wollen. Es ist eine teure und aufwendige Angelegenheit, Teppiche zu ersetzen und der Stoff ist oftmals sehr empfindlich. Wenn Sie ausversehen Alkohol verschütten oder Essensreste auf den Boden fallen, dann könnte das eine äußerst unangenehme Angelegenheit werden. Ich würde Ihnen Laminat-Boden empfehlen. Wenn Sie Bedarf haben, könnten Sie dann einen einzelnen, kleinen Teppich auf den Boden legen. In einem Bereich, in dem Sie nicht zu speisen wünschen. 
Der Architekt wirkte so seriös, wie jemand, der eine Lebensversicherung verkaufen wollte.
Sie besichtigten den Küchenbereich, ein kleiner Raum, der, aus Platzgründen, nicht besonders als Esszimmer geeignet war. Er wirkte ruhig und gemütlich und auch hier war genügend Licht, das durch ebenfalls riesige Fenster den Raum erhellte. Selbst im Rohbau wirkte das Haus wie ein Platz großer Harmonie. Ebenjener Harmonie, die man von einem biederen Wohngebiet erwarten konnte.
Der dritte und letzte Raum der ersten Etage, das Badezimmer, war groß. Es bot genügend Raum für große Schränke und es gab vier Anschlussmöglichkeiten für Lichtquellen.
Als nächstes gingen sie nach oben. Dort gab es lediglich zwei Zimmer. Diese waren jedoch besonders groß.
′Eigentlich sind diese Räumlichkeiten als zwei seperate Schlafzimmer gedacht , stellte der Architekt fest, ′aber da Sie eine Tochter haben, könnte der zweite Raum perfekt als eigenes Zimmer genutzt werden. 
′Wir werden sehen , gab Wilhelm ernüchtert zurück.
Er kuschelte sich an seine Frau und gab ihr einen langen, zärtlichen Kuss.
′Das was wir bisher gesehen haben , sagte Angelique, ′gefällt mir sehr gut. 
′Ja, mir auch , setzte Wilhelm hinzu, ′auch, wenn wir noch über den Preis reden müssen. 
′Alles zu seiner Zeit , sagte der Architekt und lächelte. ′Ich denke, wir sollten uns zuletzt den Keller ansehen. 
Die beiden waren einverstanden und sie stiegen nun die Treppen hinab, bis sie in den kleinen Keller kamen. Hier waren nur spärliche Lichtquellen auszumachen. Vereinzelt einige vergitterte Fenster. Ein kleiner Korridor führte zu drei Türen, die ähnlich platziert waren, wie die Räume im Erdgeschoß. Sie hatten ebenfalls dieselben Maße.
′Der große Raum , sagte der Architekt, ′ist perfekt auszubauen. Man kann daraus einen Hobbykeller machen, um Partys zu feiern. Deswegen sind die Mauern in diesem Raum extra schallgedichtet und fensterlos. 
′Es wirkt doch etwas leblos , sagte Angelique.
Sie hatten den Raum nicht betreten, sondern standen nur in der Tür.
Der Architekt lachte.
′Selbstverständlich wirkt es leblos. Aber der Raum ist dazu geeignet, mit Leben gefüllt zu werden. Es gibt zwei Stromanschlüsse für Lampen. Man könnte auch eine kleine Discokugel im mittleren Raumbereich anbringen. Wirklich tadellos geeignet, um Parties zu feiern, ohne dass man Probleme mit den Nachbarn bekommt. 
Lediglich ein gleichzeitiges Nicken des Ehepaars.
Der zweite Raum, der im oberen Teil als Küche genutzt wurde, war hier nur ein kleiner Raum. Auch hier befanden sich kellerübliche Gitterfenster.
′Die Gitter sollen einfach größere Tiere fernhalten, die sich manchmal im Winter einnisten können. Dergleichen sollte Ihnen also nicht passieren. In dem dritten Raum ist ebenfalls ein Bad. Falls sie die Kellerräumlichkeiten an Studenten vermieten wollen. Im Ãœbrigen hat das Zimmer dieselben Anschlussmöglichkeiten für Küchengeräte, wie es oben der Fall ist. Ihrem Handlungsdrang sind also keinerlei Grenzen gesetzt. 
Wieder machte er auf verschiedene architektonische Feinheiten aufmerksam, gab Raumbreite und ähnliche Daten an.
Nach ungefähr einer Dreiviertelstunde der Besichtigung standen sie wieder draußen vor der Haustür. Die Bauarbeiter befanden sich nun alle auf dem Gerüst. Auch der Arbeiter Felix, mit welchem Angelique kurz zusammengestoßen war.
Die Sonne wandte sich langsam zum Untergehen, zu einem letzten Abendgruß, bevor sie der Nacht weichen und in der Ewigkeit des dunklen Firmaments verschwinden würde.
′Nun , fragte Treyer, ′ich hoffe, das Haus sagt Ihnen zu? 
Wilhelm legte wieder seinen Arm um seine Frau und sagte:
′Ja, schon, wir sind sehr interessiert. Nur müssten wir das Haus bereits im August beziehen können. 
′Kein Problem , entgegnete der Architekt, ′die Bauarbeiten sind, bis auf kleinere Feinheiten, so gut wie abgeschlossen. Sie müssten sich in nächster Zeit, so wir denn zu einer Einigung bezüglich des Kaufvertrages kommen, um die Inneneinrichtung kümmern. Ich lasse Ihnen da komplett freie Hand, sodaß Sie selbst entscheiden können, welche Firmen Sie beauftragen. 
Wilhelm nickte und zum ersten Mal schlich sich ein kleines, zufriedenes Lächeln in seine Mundwinkel ein.
Das Gespräch wurde durch das Zuschlagen der Autotür unterbrochen. Juliane hatte nun zum ersten Mal das Auto verlassen. Unbestimmt, fast schüchtern, schlenderte sie auf ihre Eltern zu. Sie trug ein schwarzes, knappes Top, war ungefähr ein Meter siebzig groß. Kein Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. Ihr Gesichtsausdruck wirkte wie der einer Toten.
Der Architekt warf ihr wieder denselben interessierten Blick zu, mit dem er ihr bereits begegnet war, als er sie durch die Autoscheibe angesehen hatte. Das verkaufstaktische Lächeln war aus seinem Gesicht gewichen. Er schaute sie ernst an, und doch war es kein unfreundlicher Blick.
Sie fragte zynisch:
′Habt Ihr Euch schon in Eurem neuen Umschlagplatz für Psychopathen eingewöhnt? 
′Juliane , sagte Angelique und versuchte, ruhig zu bleiben, was ihr jedoch nur halb gelang, ′benimm Dich nicht so. 
′Ich denke, sie weiß selbst, wie sie sich zu benehmen hat , sagte der Architekt und nun war seine Stimme das erste Mal ernst und dunkel.
Sie warf ihm einen erstaunten Blick zu. Nie ist sie zuvor von jemanden unterstützt worden, schon gar nicht von einer Person, die ein Haus in einem Wohngebiet verkaufen wollte, das ihr nicht zusagte.
Treyer registrierte ihren Blick und zwinkerte ihr zu.
′Wer sind Sie? , fragte sie und der Ton ihrer Stimme klang argwöhnisch.
′Aziel , gab er knapp zurück.
Der Arbeiter Felix beugte sich über das Baugerüst und warf Juliane einen interessierten Blick zu, mit dem er sie auszuziehen schien.
′Geile Tochter! , rief er laut.
Treyer wandte seinen Blick nach oben. Diesmal wirkte er dunkel und war voller innerer Aggression.
Felix hatte sich sehr weit über das Gerüst gebeugt. Seine Füße waren der einzige Halt den er besaß. Von Osten kam ein etwas stärkerer Windstoß. Der Bauarbeiter geriet ins Taumeln.
′Verdammt, was ist das? , rief er aus.
Er versuchte verzweifelt, mit den Armen nach vorne zu kommen, der Windstoß war jedoch derart groß, dass er den Halt verlor.
Er taumelte das Baugerüst hinab. Der Wind schien sich zu verschlimmern. Es waren mindestens fünfzehn Meter, war er doch bereits kurz vor den Dachziegeln angelangt. Ein gellender Schrei der Verzweiflung entglitt ihm. Die Windböe schleuderte seinen gleichgewichtslosen Körper weiter nach vorne, er schien quasi zu schweben. Als der Wind urplötzlich aussetzte. Ein weiterer kehliger Schrei entglitt ihm. Er schien in direkter Höhe zu dem weißen Kombi zu schweben, als sein Körper sich schnell in Bewegung setzte und mit dem Oberkörper auf dem Dach des Autos aufkam.
Er versuchte noch, sich mit den Händen abzustützen. Dabei spürte er, wie seine Handgelenke brachen. Sein Kopf knallte hart gegen das Metall des Wagens. Eine große Wunde klaffte auf seiner Stirn. Beim Aufprall schienen sämtliche Adern seines Körpers aufgeplatzt zu sein. Eine riesige Blutlache bildete sich auf dem Autodach. Wie feine Rinnsale bahnten sich die Tropfen den Weg hinab, und nahmen sämtliche erreichbare Stellen des Wagens ein. Die Motorhaube, die Bereiche um die Autotüren. Im Scheine der untergehenden Sonne erzielte das Blutrot noch eine weitere, schreckliche Wirkung. Die Blutrinnsale schienen sich fast in das Lack des Wagens einzusaugen. Ein letzter verzweifelter Laut entrang der schwachen Kehle des Bauarbeiters, und in diesem Moment registrierte er, dass er sterben würde.
Durch den Aufprall wurde das Autodach stark beschädigt. Es hatte nach unten hin eine kleine Beule, welche nun unter dem Gewicht des Mannes zusammenbrach. Die Leiche des Bauarbeiters schleuderte daraufhin in den inneren Teil des Wagens. Sein lebloser Schädel schlug unsanft gegen die Windschutzscheibe. Sein Körper glitt weiter hinab, sein Schädel bahnte sich nun seinen Weg in Richtung Lenkrad und hinterließ eine fadenartige Blutspur an der Windschutzscheibe.
Ein gellender Schrei entglitt Wilhelm. Angelique starrte fassungslos auf den Kombi. Der Wagen war von dem Blut derart besudelt, dass er fast eine rote Färbung bekommen hatte.
Juliane schaute teilnahmslos und schockiert auf die Szenerie, während der Architekt sein Handy aus der Hosentasche nahm, und einen Notarzt benachrichtigte.
04.01.2006 09:29 RexPaimon ist offline E-Mail an RexPaimon senden Beiträge von RexPaimon suchen Nehmen Sie RexPaimon in Ihre Freundesliste auf
Lord Syn Lord Syn ist männlich
Superdaemon


images/avatars/avatar-269.gif

Dabei seit: 01.06.2002
Beiträge: 11.142
Herkunft: Bielefeld / NRW Funktion: Administrator / Flamer Verliebt in: Saphiriel <3

Level: 64 [?]
Erfahrungspunkte: 89.163.603
Nächster Level: 100.000.000

10.836.397 Erfahrungspunkt(e) für den nächsten Levelanstieg

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Du SAU! Das war nicht schlecht. Das war geil. ... ich hab auch schon meine kleine Vermutung, worum es in der Geschichte gehen wird.

__________________
"Ich bring meine eigene Privatsphäre mit!" - Mea Culpa

"Ich bin wie Scheiße am Schuh. Erst wenn ich abgekratzt bin, hast du deine Ruhe." - Ragnar


- Ich liebe dich
- Ach halt's Maul!


Das ist Satan Teufel
Satan sagt: Halt's Maul du Spast!


+++ Rege Satanas! +++
+++ Ave Satanas! +++
+++ Heil Satan! +++


Make .:WAR:. not Love

Make .:WAR:. not Love auf Facebook
Make .:WAR:. not Love auf tumblr

Lord Syn


the hellboard - join the community now!
04.01.2006 14:10 Lord Syn ist offline E-Mail an Lord Syn senden Homepage von Lord Syn Beiträge von Lord Syn suchen Nehmen Sie Lord Syn in Ihre Freundesliste auf
goettin goettin ist weiblich
Inge Normalposterin


Dabei seit: 09.12.2005
Beiträge: 111
Herkunft: Bielefeld

Level: 35 [?]
Erfahrungspunkte: 745.413
Nächster Level: 824.290

78.877 Erfahrungspunkt(e) für den nächsten Levelanstieg

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Syn hat schon ganz Recht. Das ganze ist sehr gut geschrieben und auch der Inhalt ist ansprechend. Zunge raus
Wenn Du das als schlecht ansiehst...naja...dann möchte ich einmal deine "guten" Erzählungen lesen..Die dürften dann ja schlichtweg genial sein... Augenzwinkern

__________________
La mort des pauvres
C'est la Mort qui console, hélas ! et qui fait vivre
C'est le but de la vie, et c'est le seul espoir
Qui, comme un élixir, nous monte et nous enivre
Et nous donne le coeur de marcher jusqu'au soir


(Charles Baudelaire)
04.01.2006 14:44 goettin ist offline Beiträge von goettin suchen Nehmen Sie goettin in Ihre Freundesliste auf
Sehtos Sehtos ist männlich
Human Nature


images/avatars/avatar-1362.jpg

Dabei seit: 22.08.2002
Beiträge: 3.167
Herkunft: Ruhrgebiet

Level: 55 [?]
Erfahrungspunkte: 25.085.662
Nächster Level: 26.073.450

987.788 Erfahrungspunkt(e) für den nächsten Levelanstieg

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Wirklich ich finde es sehr gut. Man kann hier und da noch etwas besser machen, aber nicht viel besser. *g*
Im ganzen ist es einfach gelungen, ich habe keine Ahnung wo dein problem liegt. smile

Muss ich jetzt auch, mal wirklich, was schlechtes posten? *gg*

__________________

Sic Luceat Lux

Mein Blog

04.01.2006 15:06 Sehtos ist offline Homepage von Sehtos Beiträge von Sehtos suchen Nehmen Sie Sehtos in Ihre Freundesliste auf
RexPaimon RexPaimon ist männlich
gehört zum Inventar


images/avatars/avatar-1684.jpg

Dabei seit: 25.10.2004
Beiträge: 937

Level: 47 [?]
Erfahrungspunkte: 6.676.310
Nächster Level: 7.172.237

495.927 Erfahrungspunkt(e) für den nächsten Levelanstieg

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Wow, damit hätte ich nicht gerechnet. Ich danke erst einmal allen für das Lob... Nun, mein Problem, es liegt darin; die Dialoge... Sie wirken überrissen. Die beiden im Auto streiten sich auf eine, m.E., recht unrealistische Weise. Zumindest kommt es in diesem Kontext nicht sehr realistisch herüber. Mal abgesehen von ein paar nicht ganz zutreffenden Formulierungen, war Realismus in der gesamten Geschichte mein Problem (ganz abgesehen davon, dass es derart pervers wird, dass diese Geschichte einem Publikum unter 18 nicht zugänglich gemacht werden dürfte).
Das Lob ermuntert mich dazu, an einer anderen Geschichte weiterzuschreiben. Wie Sehtos weiß habe ich oftmals das Problem, dass ich meine eigenen Storys für äußerst schlecht erachte. Besonders Dein Lob, Goettin, als eine Person, die ich nicht kenne, ehrt mich sehr. Vielen, vielen Dank.

Gruß,
Rex
04.01.2006 17:10 RexPaimon ist offline E-Mail an RexPaimon senden Beiträge von RexPaimon suchen Nehmen Sie RexPaimon in Ihre Freundesliste auf
Lord Syn Lord Syn ist männlich
Superdaemon


images/avatars/avatar-269.gif

Dabei seit: 01.06.2002
Beiträge: 11.142
Herkunft: Bielefeld / NRW Funktion: Administrator / Flamer Verliebt in: Saphiriel <3

Level: 64 [?]
Erfahrungspunkte: 89.163.603
Nächster Level: 100.000.000

10.836.397 Erfahrungspunkt(e) für den nächsten Levelanstieg

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Und mich erwähnt er mal wieder nicht. Und das ist jetzt der Dank ;D

__________________
"Ich bring meine eigene Privatsphäre mit!" - Mea Culpa

"Ich bin wie Scheiße am Schuh. Erst wenn ich abgekratzt bin, hast du deine Ruhe." - Ragnar


- Ich liebe dich
- Ach halt's Maul!


Das ist Satan Teufel
Satan sagt: Halt's Maul du Spast!


+++ Rege Satanas! +++
+++ Ave Satanas! +++
+++ Heil Satan! +++


Make .:WAR:. not Love

Make .:WAR:. not Love auf Facebook
Make .:WAR:. not Love auf tumblr

Lord Syn


the hellboard - join the community now!
04.01.2006 17:15 Lord Syn ist offline E-Mail an Lord Syn senden Homepage von Lord Syn Beiträge von Lord Syn suchen Nehmen Sie Lord Syn in Ihre Freundesliste auf
RexPaimon RexPaimon ist männlich
gehört zum Inventar


images/avatars/avatar-1684.jpg

Dabei seit: 25.10.2004
Beiträge: 937

Level: 47 [?]
Erfahrungspunkte: 6.676.310
Nächster Level: 7.172.237

495.927 Erfahrungspunkt(e) für den nächsten Levelanstieg

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

*lach* hey, ich war etwas erstaunt. Was meinst Du worum es in der Story gehen wird? *fg*
04.01.2006 17:16 RexPaimon ist offline E-Mail an RexPaimon senden Beiträge von RexPaimon suchen Nehmen Sie RexPaimon in Ihre Freundesliste auf
Lord Syn Lord Syn ist männlich
Superdaemon


images/avatars/avatar-269.gif

Dabei seit: 01.06.2002
Beiträge: 11.142
Herkunft: Bielefeld / NRW Funktion: Administrator / Flamer Verliebt in: Saphiriel <3

Level: 64 [?]
Erfahrungspunkte: 89.163.603
Nächster Level: 100.000.000

10.836.397 Erfahrungspunkt(e) für den nächsten Levelanstieg

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Das werde ich hier nicht öffentlich sagen. Nachher versau ich den anderen die Spannung großes Grinsen Aber wenn es wahr ist, dass Satanisten einen gemeinsamen Nenner haben und in den gob gleichen Bahnen denken, dann würdest du ähnliche Ideen haben wie ich. Und darum glaube ich zu wissen, was da passieren könnte. großes Grinsen

__________________
"Ich bring meine eigene Privatsphäre mit!" - Mea Culpa

"Ich bin wie Scheiße am Schuh. Erst wenn ich abgekratzt bin, hast du deine Ruhe." - Ragnar


- Ich liebe dich
- Ach halt's Maul!


Das ist Satan Teufel
Satan sagt: Halt's Maul du Spast!


+++ Rege Satanas! +++
+++ Ave Satanas! +++
+++ Heil Satan! +++


Make .:WAR:. not Love

Make .:WAR:. not Love auf Facebook
Make .:WAR:. not Love auf tumblr

Lord Syn


the hellboard - join the community now!
04.01.2006 17:18 Lord Syn ist offline E-Mail an Lord Syn senden Homepage von Lord Syn Beiträge von Lord Syn suchen Nehmen Sie Lord Syn in Ihre Freundesliste auf
RexPaimon RexPaimon ist männlich
gehört zum Inventar


images/avatars/avatar-1684.jpg

Dabei seit: 25.10.2004
Beiträge: 937

Level: 47 [?]
Erfahrungspunkte: 6.676.310
Nächster Level: 7.172.237

495.927 Erfahrungspunkt(e) für den nächsten Levelanstieg

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Tut mir leid, ich werde hier das Ganze eh nicht weiter hineinstellen (habe keine Lust mit irgendwelchen aufgebrachten Eltern Ärger zu kriegen). Außerdem habe ich die Geschichte niemals zu Ende geschrieben. Es sollte nur ein Beispiel (zugegeben, kein besonders Herausragendes) für meinen Schreibstil sein.
04.01.2006 17:29 RexPaimon ist offline E-Mail an RexPaimon senden Beiträge von RexPaimon suchen Nehmen Sie RexPaimon in Ihre Freundesliste auf
Lord Syn Lord Syn ist männlich
Superdaemon


images/avatars/avatar-269.gif

Dabei seit: 01.06.2002
Beiträge: 11.142
Herkunft: Bielefeld / NRW Funktion: Administrator / Flamer Verliebt in: Saphiriel <3

Level: 64 [?]
Erfahrungspunkte: 89.163.603
Nächster Level: 100.000.000

10.836.397 Erfahrungspunkt(e) für den nächsten Levelanstieg

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

unglücklich

__________________
"Ich bring meine eigene Privatsphäre mit!" - Mea Culpa

"Ich bin wie Scheiße am Schuh. Erst wenn ich abgekratzt bin, hast du deine Ruhe." - Ragnar


- Ich liebe dich
- Ach halt's Maul!


Das ist Satan Teufel
Satan sagt: Halt's Maul du Spast!


+++ Rege Satanas! +++
+++ Ave Satanas! +++
+++ Heil Satan! +++


Make .:WAR:. not Love

Make .:WAR:. not Love auf Facebook
Make .:WAR:. not Love auf tumblr

Lord Syn


the hellboard - join the community now!
04.01.2006 17:39 Lord Syn ist offline E-Mail an Lord Syn senden Homepage von Lord Syn Beiträge von Lord Syn suchen Nehmen Sie Lord Syn in Ihre Freundesliste auf
Ben Ben ist männlich
Hirngeschädigter


images/avatars/avatar-798.gif

Dabei seit: 26.09.2005
Beiträge: 665

Level: 45 [?]
Erfahrungspunkte: 4.515.283
Nächster Level: 5.107.448

592.165 Erfahrungspunkt(e) für den nächsten Levelanstieg

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Gefällt mir auch gut. Vor allem die Vergleiche. Eine Frage:
Ist es beabsichtigt, dass sich gewisse Wörter oder Satzstrukturen wiederholen?
Sprich: gehört das zu deinem Stil oder nur zu den Dingen, die in dem Entwurf zwangsläufig passieren und noch nicht ausgebügelt wurden?

Schreibst du eigentlich zuerst mit der Hand und tippst das ganze dann auf dem Pc?
Ich konnte nämlich keine der Pc-typischen halb angefangenen und dann anders beendeten Sätze finden, die mich immer ewig kosten, um sie aufzuspüren und zu beseitigen...

Auf jeden Fall schreibst du klar und treffend, wie ein guter Beobachter (ich z.B. großes Grinsen ) die Situation schildern würde. Stellenweise sicher noch etwas stereotyp aber wenn das ein schlechtes Werk von dir ist, dann sag mir bescheid, wenn du ein gutes rausbringst!
Ich wollte meinem Bruder ohnehin schon immer ein wirklich gutes Buch schenken, wo ordentlich Gewalt drin vorkommt. Eins, wo das Blut rausläuft, wenn man es schräg hält... Zunge raus

__________________
Greatness, at any cost.
04.01.2006 18:25 Ben ist offline Beiträge von Ben suchen Nehmen Sie Ben in Ihre Freundesliste auf
quigor
Hoffnungsloser Fall


images/avatars/avatar-812.gif

Dabei seit: 30.10.2005
Beiträge: 4.399
Herkunft: A

Level: 56 [?]
Erfahrungspunkte: 29.718.975
Nächster Level: 30.430.899

711.924 Erfahrungspunkt(e) für den nächsten Levelanstieg

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Das kannst Du besser, Rex, _viel_ besser!

Ich würde mich in Grund und Boden schämen, Dich dafür zu loben, denn das wäre in meinen Augen eine Beleidigung Deiner Fähigkeiten. smile

__________________
Homo est Deus
http://www.utrolibet.de
05.01.2006 13:32 quigor ist offline Homepage von quigor Beiträge von quigor suchen Nehmen Sie quigor in Ihre Freundesliste auf
Ben Ben ist männlich
Hirngeschädigter


images/avatars/avatar-798.gif

Dabei seit: 26.09.2005
Beiträge: 665

Level: 45 [?]
Erfahrungspunkte: 4.515.283
Nächster Level: 5.107.448

592.165 Erfahrungspunkt(e) für den nächsten Levelanstieg

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Er wollte ja auch weder gelobt noch getadelt werden.
Der kurze Text sollte lediglich zeigen, in welche Richtung sein Schreibstil so in etwa geht, wenn ich das richtig verstanden habe.
Dass dieser Text einer seiner schlechteren ist hat er ja auch selbst gesagt.

Ich jedenfalls schäme mich nicht, gesagt zu haben, dass mir der Text gut gefällt.
Damit habe ich ihn ja noch nicht für den Literaturnobelpreis vorgeschlagen. Zunge raus

__________________
Greatness, at any cost.
05.01.2006 14:05 Ben ist offline Beiträge von Ben suchen Nehmen Sie Ben in Ihre Freundesliste auf
RexPaimon RexPaimon ist männlich
gehört zum Inventar


images/avatars/avatar-1684.jpg

Dabei seit: 25.10.2004
Beiträge: 937

Level: 47 [?]
Erfahrungspunkte: 6.676.310
Nächster Level: 7.172.237

495.927 Erfahrungspunkt(e) für den nächsten Levelanstieg

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Das mit den Stereotypen ist sicherlich richtig.
Hm, Bemerkungen wie ich könne es besser helfen mir nun in keiner Weise weiter. Ich habe den Text hier ja auch als einen schlechteren bezeichnet, wobei ich einwenden möchte, dass ich weder ein Hemmingway noch ein Shakespeare bin.
05.01.2006 16:25 RexPaimon ist offline E-Mail an RexPaimon senden Beiträge von RexPaimon suchen Nehmen Sie RexPaimon in Ihre Freundesliste auf
quigor
Hoffnungsloser Fall


images/avatars/avatar-812.gif

Dabei seit: 30.10.2005
Beiträge: 4.399
Herkunft: A

Level: 56 [?]
Erfahrungspunkte: 29.718.975
Nächster Level: 30.430.899

711.924 Erfahrungspunkt(e) für den nächsten Levelanstieg

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Original von RexPaimon
.. wobei ich einwenden möchte, dass ich weder ein Hemmingway noch ein Shakespeare bin.

Ich habe bei Dir auch eher in Richtung Jelinek gedacht.. oder gefällt Dir die nicht?

Und sei nicht verschnupft, dass war nicht böse gemeint. Ich bin wirklich überzeugt davon, daß Du schon weit besseres geschrieben hast. Ich würde ein Jahresgehalt darauf verwetten - eines meiner Jahresgehälter! Augenzwinkern

__________________
Homo est Deus
http://www.utrolibet.de
05.01.2006 17:09 quigor ist offline Homepage von quigor Beiträge von quigor suchen Nehmen Sie quigor in Ihre Freundesliste auf
RexPaimon RexPaimon ist männlich
gehört zum Inventar


images/avatars/avatar-1684.jpg

Dabei seit: 25.10.2004
Beiträge: 937

Level: 47 [?]
Erfahrungspunkte: 6.676.310
Nächster Level: 7.172.237

495.927 Erfahrungspunkt(e) für den nächsten Levelanstieg

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Na ja, verschnupft bin ich an und für sich nicht. Ich bin nur leicht zu kritisieren. Insbesondere von Menschen deren Urteil ich ernst nehme. Da kommt es leicht vor, dass man die Bahn verliert.
Hey, ich kann immerhin von mir sagen, dass meine letzten "Heftromane" abgelehnt wurden, weil sie zu "schwierig konstruiert" und "stilistisch für den Durchschnittsleser schwer zu verstehen" waren. (Was einfach daran lag, dass ich keine Lust mehr hatte, nur Action zu schreiben- Geld habe ich mittlerweile genug).
Ich mag Jelinek. Auch wenn mich andere Literatur eher beeinflusst hat. Aber jeder hat seinen eigenen Stil- man kann da nur an Perfektion arbeiten. Was ich demnächst versuchen werde. Und wenn es nicht klappt- dann eben doch irgendeine biedermännische Karriere *g*.
05.01.2006 17:15 RexPaimon ist offline E-Mail an RexPaimon senden Beiträge von RexPaimon suchen Nehmen Sie RexPaimon in Ihre Freundesliste auf
quigor
Hoffnungsloser Fall


images/avatars/avatar-812.gif

Dabei seit: 30.10.2005
Beiträge: 4.399
Herkunft: A

Level: 56 [?]
Erfahrungspunkte: 29.718.975
Nächster Level: 30.430.899

711.924 Erfahrungspunkt(e) für den nächsten Levelanstieg

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Kaum höre ich Biedermann, assoziiere ich Brandstifter.. großes Grinsen

Wer sind Deine literarischen "Vorbilder" (Du weißt schon, was ich meine)?

__________________
Homo est Deus
http://www.utrolibet.de
05.01.2006 17:30 quigor ist offline Homepage von quigor Beiträge von quigor suchen Nehmen Sie quigor in Ihre Freundesliste auf
RexPaimon RexPaimon ist männlich
gehört zum Inventar


images/avatars/avatar-1684.jpg

Dabei seit: 25.10.2004
Beiträge: 937

Level: 47 [?]
Erfahrungspunkte: 6.676.310
Nächster Level: 7.172.237

495.927 Erfahrungspunkt(e) für den nächsten Levelanstieg

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

*lach* das wäre auch eine sehr schöne Karriere- zumindest wenn ich einen Dachboden zum Verschanzen hätte (*gg*).

Nun ja, "Vorbilder" direkt gibt es keine, nur eben Autoren, die einen nachhaltig geprägt haben, da man viel von ihnen las und sie mochte. Die Auflistung findet aber kaum zusammen, da es ganz unterschiedliche Stile sind. Zum einen wäre da H.P. Lovecraft zu nennen. Sein Talent zum Aufbauen von Atmosphären hat mich stets fasziniert. Gleiches auch bei Edgar Allan Poe und bei King, wobei sich beide in ihren Szenarien in gewisser Weise ähneln. Auch Sherlock Holmes und andere Werke Doyles habe ich gerne gelesen, auch wenn sie nicht sonderlich anspruchsvoll waren. Sehr angetan bin ich nach wie vor von hardboiled Krimis, insbesondere Raymond Chandlers' Marlowe gefällt mir. Die gute alte Agatha Christie hat einen erfrischenden Zynismus (zum Beispiel in Titeln wie "Und dann gab es keins mehr", als Anspielung auf die zehn kleinen Negerlein). Michael Crichton sollte auch noch Erwähnung finden; wobei das Original, wie so häufig, den Übersetzungen vorzuziehen ist- nur "Jurassic Park" war recht gut übersetzt, was wohl daran liegt, dass der Verlag, aufgrund des Filmerfolges, eine neue Übersetzung in Auftrag gegeben hat, die dann sehr gut ausgeführt wurde. Schätzing habe ich voriges Jahr gerne gelesen. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass er mir vor dem Schwarm gänzlich unbekannt war. Das Szenario in selbigem war sehr gut gestrickt, wenn auch einige Charaktere leicht überrissen wirkten. Ich habe mir nach dem Genuß des Buches (und des gut gemachten Hörspieles im Übrigem) sämtliche andere Manuskripte von ihm durchgelesen, wobei "Tod und Teufel" eher meiner Richtung nahe kommt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ich das Unheimliche und das Ungewöhnliche mag. Nicht zu Unrecht wird ja auch der klassische hardboiled Krimi in einem Atemzug mit der Noir-Film-Welle und den Bücherverfilmungen der Spade-Vorlagen in Verbindung gebracht. Ein wenig Melancholie, ein bißchen Schrecken, eine kleine Prise High-Tech und ein Bösewicht der zum Held wird- und ich bin in meinem Element.
05.01.2006 17:44 RexPaimon ist offline E-Mail an RexPaimon senden Beiträge von RexPaimon suchen Nehmen Sie RexPaimon in Ihre Freundesliste auf
quigor
Hoffnungsloser Fall


images/avatars/avatar-812.gif

Dabei seit: 30.10.2005
Beiträge: 4.399
Herkunft: A

Level: 56 [?]
Erfahrungspunkte: 29.718.975
Nächster Level: 30.430.899

711.924 Erfahrungspunkt(e) für den nächsten Levelanstieg

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Original von RexPaimon
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ich das Unheimliche und das Ungewöhnliche mag.

Gut, daß du es erwähnst, wir wären sonst bei Lovecraft, Poe und King schwerlich auf diese Idee gekommen. Zunge raus

Wieso ist es eine Schande, Schätzing erst seit dem Schwarm zu kennen? Und worum geht es in Tod und Teufel?
Den Schwarm habe ich in der ersten Hälfte hingerissen verschlungen, aber dann hat sich abzuzeichnen begonnen, daß es wieder einmal zur Rettung der Menschheit kommen wird - und das ist doch schon etwas abgelutscht. Wäre er doch etwas konsequenter gewesen in seinem Entwurf..

Magst Du eigentlich Val McDermid? Ian Rankin? Jonathan Kellerman? Oder nur die klassischen Vertreter des Genres? Dann doch sicher auch die geniale Patricia Highsmith - was für eine herrliche alte Hexe, auch ihre "little tales of misoginy".. bei der ersten Geschichte ist mir das blanke Grauen über den Leib gekrochen. *schauder*

__________________
Homo est Deus
http://www.utrolibet.de
05.01.2006 20:20 quigor ist offline Homepage von quigor Beiträge von quigor suchen Nehmen Sie quigor in Ihre Freundesliste auf
Baumstruktur | Brettstruktur
Gehe zu:
Thema bewerten: 

nicht lesenswert nicht lesenswert 

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10
 lesenswert lesenswert

Portal » the Hellboard » Medien » Literatur » Schlechtes von mir *g*

Impressum Netiquette

Powered by Burning Board 2.3.6 © 2001-2007 WoltLab GmbH