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Zum Ende der Seite springen Das Eigenleben literarischer Figuren
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Melmoth
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Das Eigenleben literarischer Figuren Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Dieser Thread richtet sich vor allem an Leute, die selbst irgendwelche Arten von Texten verfassen, in denen fiktive Charaktere vorkommen. Mich würde interessieren, wie ihr eure literarischen Figuren erschafft – denkt ihr sie wirklich bewusst aus, grübelt drüber nach, welche Eigenschaften ihr festlegen müsst, weil sie für die geplante Geschichte eine Rolle spielen werden, oder habt ihr den Eindruck, sie mehr zu entdecken denn zu erschaffen, so dass ihr sie vor euch habt wie eine reale Person und von euch genauso wenig beliebig veränderbar? Sind sie vielleicht sogar vor der eigentlichen Geschichte da, die sich nur entwickelt, weil die Figuren nunmal da sind und sich irgendwo austoben müssen? Habt ihr bestimmte Lieblingscharaktere, die ein richtiges Eigenleben entwickeln und in eurem Geist um ihrer selbst Willen bestehen, losgelöst von dem Zweck, einen Text mit ihnen zu verfassen? Zum Beispiel so, dass ihr in Gedanken Szenen mit ihnen durchspielt, die überhaupt nicht in die Geschichte sollen, einfach nur, weil ihr sie so genial findet, dass ihr unbedingt wissen wollt, wie sie sich beispielsweise in der und der Situation verhalten würden oder was sie zu irgendeinem Thema zu sagen hätten? Gehören manche sozusagen zu eurem „Geistigen Inventar“?
Wie gesagt, es geht eigentlich um selbsterschaffene Figuren, aber ich will auch keinen daran hindern, die Lebendigkeit, die eine fremde fiktive Figur erreicht hat, mitzuteilen.
Auf die Idee gekommen bin ich, weil ich momentan an etwas schreibe, was ich eigentlich nur schreibe, um eine Figur, die ich im Kopf habe, irgendwie ein Stückchen weiter in die Wirklichkeit zu bringen – um ihr gewissermaßen einen „Spielplatz“ zu geben. Und wie ich so in der Bahn hockte, fragte ich mich plötzlich, ob’s wohl noch mehr Freaks gibt, die vor ihrem geistigen Augen ihre literarischen Figuren in den alltäglichsten Situationen, in denen sie sich gerade befinden, allerlei verrücktes Zeugs anstellen lassen *g*
19.06.2006 02:27 Melmoth ist offline E-Mail an Melmoth senden Beiträge von Melmoth suchen Nehmen Sie Melmoth in Ihre Freundesliste auf
Phönix
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Bei mir ist das unterschiedlich.

Manchmal (aber das ist eher selten) habe ich eine Geschichte im Kopf und entwickle demnach die Charaktere, wie ich sie für diesen Ablauf benötige.

Meistens jedoch habe ich eine Szene im Kopf, in der die Person oder meistens die Personen, schon existieren. Ich muss mir meistens keine Gedanken darüber machen wann sie wie handeln würden, es ist einfach da, sie existieren und ich kenne sie auswendig.

Nur kam es auch schon vor dass eine Person aus einer meiner "Schul-Langeweile-Kurzgeschichten" deren Charakter kaum ausgeleuchtet wurde, da ich eigentlich nur einen Moment des Wahnsinns beschreiben wollte, sich plötzlich selbstständig machte und ich tausend Geschichten aus seinem Leben in meinem Kopf hatte, die ich immer wieder begann niederzuschreiben. Es waren viel zu viele... und so sind die meisten bis heute leider Skizzen geblieben von denen ich heute noch zehre wenn mir mal nichts neues einfällt. Doch er fasziniert mich und mir ist auch schon aufgefallen, dass ich versuchte eine Situation die mir passierte aus seinen Augen zu sehen, seine Reaktion zu erahnen und ihn zu erforschen. Wenn es dann so weit mit mir gekommen ist wird es dann ein richtiges Dedektivspiel in dem ich dann seine Vergangenheit beleuchte um herauszufinden warum er oder sie zu dem geworden ist was er nun darstellt.

Probleme macht mir normalerweise weniger der Charakter einer Person als ihr Aussehen, da davon die Wirkung auf andere Menschen abhängig ist. Soll man der Person ansehen dass sie böse ist? Oder soll man sie für ein liebreizendes Wesen halten? Hat sie etwas Abstosendes oder ist sie eher durchschnittlich? Das mache ich meistens von dem Abhängig was diese Person erlebt, kann aber oft ein wenig länger dauern.

Was mich nun interessieren würde, wenn du diese Charaktere nun deine alltäglichen Situationen durchspielen lässt, verwendest du gute auszüge daraus auch in deinen Geschichten oder folgst du da trotz alledem deinen ursprünglichen Gedanken?

Und, hattest du nicht auch schoneinmal lust einen Charakter zu entwerfen nur um ihn dann in deinen Geschichten zu töten? Oder komm nur ich auf solche Ideen? durchdrehn

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19.06.2006 04:39 Phönix ist offline E-Mail an Phönix senden Beiträge von Phönix suchen Nehmen Sie Phönix in Ihre Freundesliste auf
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Ich kenne das sehr gut, was ihr beschreibt...

Zwar gehe ich beim Verfassen eines Textes eigentlich nicht von Charakteren aus, sondern entweder von Szenen (im filmischen Sinne) oder von einem Aufhänger bzw. einer Wendung am Schluss (klingt nach Kriminalroman, dem ist aber nicht so Zunge raus ), dennoch kenne ich jedenfalls die Verselbstständigung, das Loslösen vom Autor. Ist wie sein Kind aufs College gehen zu sehen.

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19.06.2006 15:52 heineken ist offline E-Mail an heineken senden Beiträge von heineken suchen Nehmen Sie heineken in Ihre Freundesliste auf
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Manchmal zeichne ich die Charaktere erst, bevor ich sie entwickle.... also... ich male sie auf und gebe ihnen ein Gesicht... ich baue erst die Helden zusammen, dann die Nebenfiguren, letztere entwickeln sich mit der geschichte... das "Storyboard" entwickle ich zugleich mit den Hauptcharakteren, das ist ja das Grundgerüst. Zuweilen verändert sich das dann aber auch, wenn mir während des Schreibens neue, bessere Ideen kommen.
Ich lasse reale Personen zuweilen Modell stehen für einen Charakter, besonders dann, wenn ich jemanden verewigen oder mit jemandem abrechnen will. es ist eine gute Möglichkeit, in einer Geschichte seine helden das erledigen zu lassen, was man selbst im wahren Leben nicht SO tun kann... weil es unmoralisch ist oder weil es unmöglich ist. Sei es auch, joah, jemanden zu killen.erschießen Har har... *räusper*
Nunja... vom reinen Geschichtenschreiben bin ich etwas abgekommen... Drehbücher interessieren mich momentan mehr... aber wenns erstmal Herbst wird, ändert sich das sicher wieder. rolleyes

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19.06.2006 17:14 Maila Nurmi ist offline E-Mail an Maila Nurmi senden Beiträge von Maila Nurmi suchen Nehmen Sie Maila Nurmi in Ihre Freundesliste auf
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Faszinierend. Ich hätte nicht gedacht, daß so viele von euch schreiben. Respekt, Leute!

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19.06.2006 17:17 quigor ist offline Homepage von quigor Beiträge von quigor suchen Nehmen Sie quigor in Ihre Freundesliste auf
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@Phönix:

Zitat:
Meistens jedoch habe ich eine Szene im Kopf, in der die Person oder meistens die Personen, schon existieren. Ich muss mir meistens keine Gedanken darüber machen wann sie wie handeln würden, es ist einfach da, sie existieren und ich kenne sie auswendig.


Ah, genauso ist das bei mir auch am Anfang einer Geschichte. Allerdings kommen in so einer Szene ja selten alle Figuren vor, nur die wichtigsten... alles, was später an Nebenfiguren noch dazu kommt, muss ich dann doch "erfinden". Du auch, oder gibt es dann neue Szenen, in denen du solche Personen auch "kennenlernst"?

Sowas wie die Figur, über die du eigentlich nur in der Schule aus Langeweile geschrieben hast, finde ich die faszinierendsten, weil sie wirklich Persönlichkeit haben und sich bei so einem "Detektivspiel" in ihren Ansichten und Handlungen schonmal als interessanter herausstellen können als so manche reale Person.
Hm, wenn du schon gerade auch so einen Lieblingscharakter hast, magst du vielleicht ein bisschen mehr von dem erzählen? Es macht ja doch neugierig, was es für eine Figur ist, die für jemanden so viel Lebendigkeit erreichen kann. (Darf sich auch jeder andere angesprochen fühlen, der so ein geistiges "Haustier" halt *g*)

Zitat:
Was mich nun interessieren würde, wenn du diese Charaktere nun deine alltäglichen Situationen durchspielen lässt, verwendest du gute auszüge daraus auch in deinen Geschichten oder folgst du da trotz alledem deinen ursprünglichen Gedanken?


Wenns passt, schon. Zum Beispiel hab ich zwei neulich mal ein Thema diskutieren lassen und solch ein Gespräch wird nun auf jeden Fall eingebaut. Da hab ich's aber auch leicht, weil ich mich nie gleich auf die gesamte Handlung festlege und dann mit der Zeit ein Puzzle aus Szenen zusammensetzen kann, die zum Thema passen.
Aber viele Situationen, die gar nicht passen würden, werden auch einfach nur um ihrer selbst Willen durchgespielt, aus Freude an den Charakteren.

Zitat:
Und, hattest du nicht auch schoneinmal lust einen Charakter zu entwerfen nur um ihn dann in deinen Geschichten zu töten? Oder komm nur ich auf solche Ideen?


Hehe... so allein dürftest du damit nicht sein. Zugegeben, Figuren, die ich liebgewonnen habe, lasse ich nur sehr ungern sterben, da nehme ich lieber irgendwelche extra dafür zusammengebastelten Nebenfiguren für - aber dafür kriegen sie oft so einiges ab, bei dem ich manchmal den Eindruck habe, es wäre weniger psychopathisch, wenn ich sie sterben lassen würde durchdrehn

@heineken: Noch einer, der seine Geschichten gern am Schluss beginnt, obwohl er keine Krimis schreibt? *Hand reich*

@Maila Nurmi:

Zitat:
Manchmal zeichne ich die Charaktere erst, bevor ich sie entwickle.... also... ich male sie auf und gebe ihnen ein Gesicht.


Ich beneide dich, dass du das kannst Augenzwinkern Genau das möchte ich auch jedes mal, einfach aus der Faszination heraus, ihnen dann wirklich plastisch ins Gesicht sehen zu können, zumal ich genau wüsste, wie ich sie malen würde - aber ich KANN einfach nicht malen *g*

Zitat:
Ich lasse reale Personen zuweilen Modell stehen für einen Charakter, besonders dann, wenn ich jemanden verewigen oder mit jemandem abrechnen will. es ist eine gute Möglichkeit, in einer Geschichte seine helden das erledigen zu lassen, was man selbst im wahren Leben nicht SO tun kann...


Sorry, ich versteh es gerade nicht ganz: Schaffst du Figuren nach deinem eigenen Vorbild, um sie das tun zu lassen, was du gerne tun würdest, oder nach dem Vorbild anderer Leute, denen du das wünschen würdest, was ihnen in der Geschichte passiert? Oder beides?
20.06.2006 02:50 Melmoth ist offline E-Mail an Melmoth senden Beiträge von Melmoth suchen Nehmen Sie Melmoth in Ihre Freundesliste auf
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Nebenpersonen haben bei mir meistens nur einen sehr spärlichen Charakter, nämlich nur den, der für den Verlauf der Geschichte von Bedeutung ist, sie sind meistens auch sehr an einem Archetypen angelegt, damit ihre Handlungen auch ohne viele Erklärungen (die ja von der eigentlichen Geschichte wieder ablenken würden) zu verstehen sind.

Wenn mir diese Personen dann allerdings wichtig werden und mich zu fesseln vermögen gestehe ich ihnen eine größere Rolle zu oder extrahiere sie und gebe ihnen eine eigene Geschichte. Wobei wir dann wieder am Anfang wären.

So, nun zu meinem "geistigen Haustier" großes Grinsen

Sein Name ist Saya und er hat einen sehr faszinierenden Charakter. Er ist ein Ästhet, Schönheit bedeutet ihm unheimlich viel. Menschen sind ihm nicht wichtig. Er geht durchs Leben und scheint alle Situationeneiskalt zu meistern und durch seine souveräne und überlegene Art vermag er es Menschen einzuschüchtern oder sie für sich zu gewinnen. Sei Lebensinhalt besteht darin alle schönen Dinge zu erfahren, weshalb es ihn nie lange irgendwo hält und er nie lange einer Sache nachgeht. Mit Geschichten aus seinem Leben verschone ich euch nunmal, nur interessant finde ich seine erste, die "Schul-Geschichte" die sich eigentlich nur darum dreht, dass er sich mit einer jungen Dame "unterhält" die er gerade zeichnet, wobei die Schönheit leider schon tot ist. Es ist immernoch meine Lieblingsgeschichte aus seinem Leben und ich hätte mir nie Träumen lasse dass sie mich so lange beschäftigt.

Mir fällt gerade auf dass man über diesen Bericht sicher interessante Rückschlüsse auf meine Person ziehen kann, denn ich denke es ist kein Zufall welchen Charakter wir fesselnd finden. Oder was denkt ihr?

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Zitat:
Original von Phönix
... nur interessant finde ich seine erste, die "Schul-Geschichte" die sich eigentlich nur darum dreht, dass er sich mit einer jungen Dame "unterhält" die er gerade zeichnet, wobei die Schönheit leider schon tot ist. Es ist immernoch meine Lieblingsgeschichte aus seinem Leben und ich hätte mir nie Träumen lasse dass sie mich so lange beschäftigt.

Her mit der Geschichte, Du Rübe - zuerst neugierig machen, dann verweigern gilt nicht! smile

Zitat:
Mir fällt gerade auf dass man über diesen Bericht sicher interessante Rückschlüsse auf meine Person ziehen kann, denn ich denke es ist kein Zufall welchen Charakter wir fesselnd finden. Oder was denkt ihr?

Das könnte man denken, ja. großes Grinsen
Aber sei beruhigt: Welche Rückschlüsse man nun genau ziehen kann, unterliegt dann doch einer gewissen Varianz.

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Interessante Figur, erinnert an Oscar Wilds Dorian Grey oder auch die Hauptfigur in "Das Parfüm", kennst du die Bücher? Ich würd mich jedenfalls auch freuen, wenn man deine "Schul-Langeweile-Geschichte" mal im Forum lesen könnte.
Woher kommt eigentllich der Name Saya? Kann das gerade keiner bestimmten Zeit oder Gegend zuordnen.

Für sonderlich zufällig halte ich das auch nicht, was man an so einer Figur findet, zumindest erkenne ich bei meinen Charakteren doch ein sehr deutliches Muster, welche zu meinen Favoriten werden.
Aber wie schon gesagt wurde: WAS es nun genau ist, das dich mit einer Figur verbindet, das müsste man wirklich raten, auch wenn man natürlich merkt, dass es etwas geben dürfte.
20.06.2006 21:59 Melmoth ist offline E-Mail an Melmoth senden Beiträge von Melmoth suchen Nehmen Sie Melmoth in Ihre Freundesliste auf
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Mit einem so regen Interesse habe ich nicht gerechnet und ich muss gestehen dass diese Geschichte bis heute nur Handschriftlich existiert, ich hatte mir bis jetzt nie die Mühe gemacht sie abzutippen. Aber dann werde ich sie in den nächsten Tagen mal abtippen und on stellen, kann ein wenig dauern, bin im Prüfungsstress.

@Melmoth: Dorian Gray habe ich erst letztens gelesen, ein wunderbares Buch. (Dorian Gray fasziniert mich auch sehr, wobei ich Harry noch fast interessanter finde) Das Parfüm wollte ich mir auch schon länger zu Gemüte führen, bin aber bis jetzt noch nicht dazu gekommen. Ich wollte so viele Bücher noch lesen. ^^

Der Name Saya kommt aus dem japanischen Bereich soweit ich weiß. Gewählt habe ich ihn vor allen Dingen weil ich Y in Namen toll finde. Wobei mir das zum Thema auch noch auffällt. Häufig habe ich ziemliche Probleme damit Namen für Figuren zu finden. Wie löst ihr das? Denn die Namen sollen doch irgendwie zu der Persönlichkeit passen und gut klingen.

Sonst, wie könnte man so einen fiktiven Charakter für den Autor deuten? Vielleicht als Ideal des Autors? Als eine direkte Identifikation mit der Figur? Oder als einen Wunsch der eigenen Persönlichkeit? Ich spekuliere zu gerne großes Grinsen

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Zitat:
Original von Phönix
Aber dann werde ich sie in den nächsten Tagen mal abtippen und on stellen, kann ein wenig dauern, bin im Prüfungsstress.

Das ist aber nett von Dir - danke!

Zitat:
Dorian Gray fasziniert mich auch sehr, wobei ich Harry noch fast interessanter finde

Und welch nahes Verhältnis Du doch gleich zu Lord Henry hast...

Zitat:
Sonst, wie könnte man so einen fiktiven Charakter für den Autor deuten? Vielleicht als Ideal des Autors? Als eine direkte Identifikation mit der Figur? Oder als einen Wunsch der eigenen Persönlichkeit? Ich spekuliere zu gerne großes Grinsen

Weißt Du, was Jung mit dem "Schatten" des Menschen gemeint hat?
Netter Typ übrigens, Dein Saya! großes Grinsen

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Zitat:
Original von quigor
Und welch nahes Verhältnis Du doch gleich zu Lord Henry hast...


Wie meinst du das wenn ich fragen darf?


Zitat:
Weißt Du, was Jung mit dem "Schatten" des Menschen gemeint hat?


Soweit ich weiß, habe mich damit nur einmal oberflächlich damit beschäftigt. Anima und Animus, Archetypen, die jeder Mensch besitzt, jeder Mann einen weiblichen Teil und jede Frau einen männlichen. Worauf wolltest du da hinaus? (Und bitte korrigiere mich wenn ich da falsch liege)

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Zitat:
Original von Phönix
Wie meinst du das wenn ich fragen darf?

Du nennst ihn Harry - wie es seine Freunde tun. Und er gefällt Dir, der zynische Lord Henry, der den kleinen Dorian auf den Pfad führt, der ihn schließlich zugrunderichtet.

Jungs "Schatten" steht für jenen Teil von Dir, den Du nicht so gerne zeigst - Dein dunkler Spiegel, der alle Züge enthält, die nicht sein dürfen, nie sein durften, weil sie sozial nicht gewünscht werden. Die meisten Menschen sehen nach Möglichkeit nie in ihren dunklen Spiegel, in ihm ist alles, was "häßlich" ist, was doch unmöglich man selbst sein kann.
Dorians Bild - das ist auch eine Art "Schatten", der ihm unerbittlich zeigt, wie häßlich er eigentlich ist, der schöne Mann. Und als er seinen Schatten vernichten will... tötet er damit sich selbst.
Wer ganz werden will, muß seinen Schatten umarmen.

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Das geht wohl langsam in eine magische Richtung, denn das Umarmen seines Schattens macht das Erkennen des wahren Willens ja erst ermöglich.

Aber ich muss gestehen, der Gedanke ist mir bei der Lektüre nicht gekommen, ich fand die Veränderungen seiner Persönlichkeit eher faszineirend und die Gründe dafür, als das Bildnis an sich.

Da es hier anscheinend mehrere Leute gibt, die das Buch auch gelesen haben, (um auch wieder wenigstens ein bisschen zum eigentlichen Thema zurückzukehren) welche Person hat euch am meisten fasziniert und warum?

Mich faszinierte wie gesagt Harry (oder Lord Henry, Verzeihung, quigor Zunge raus ) am meisten. Anfänglich fand ich seine Art eher abstoßend (das Gespräch mit Basil im ersten Kapitel) aber er wurde mir mit der Zeit immer lieber, mit seiner zynischen Art, seinem Dandytum und seinem Sinn für das Schöne. Seine Gedanken haben mich fasziniert und ich fühlte mich dadurch auch in Dorian hineinversetzt. Des weiteren bin ich der Überzeugung, dass er Dorian zwar den Anstoß für diese Gedanken gegeben hat, aber es bereits vorher in ihn geschlummert hat und würde ihm nicht die Schuld an Dorians Verfall gegeben.

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21.06.2006 13:17 Phönix ist offline E-Mail an Phönix senden Beiträge von Phönix suchen Nehmen Sie Phönix in Ihre Freundesliste auf
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Oh so terribly sorry, ich habe Deinen Beitrag leider übersehen, Phönix - ich habe ihn jetzt gerade gefunden, weil ich wissen wollte, was aus diesem schönen Thread eigentlich geworden ist.

Ich würde den Dorian Gray liebend gerne diskutieren, ich bin mir nur nicht sicher, ob wir damit nicht das eigentliche Topic, das ich für sehr interessant halte, gröblich verschütten. nachdenken
Aber wir haben ja immer noch die Möglichkeit, den Thread schlimmstenfalls zu teilen.

Zitat:
Original von Phönix
Mich faszinierte wie gesagt Harry (oder Lord Henry, Verzeihung, quigor Zunge raus ) am meisten. Anfänglich fand ich seine Art eher abstoßend (das Gespräch mit Basil im ersten Kapitel) aber er wurde mir mit der Zeit immer lieber, mit seiner zynischen Art, seinem Dandytum und seinem Sinn für das Schöne. Seine Gedanken haben mich fasziniert und ich fühlte mich dadurch auch in Dorian hineinversetzt. Des weiteren bin ich der Überzeugung, dass er Dorian zwar den Anstoß für diese Gedanken gegeben hat, aber es bereits vorher in ihn geschlummert hat und würde ihm nicht die Schuld an Dorians Verfall gegeben.

Nun, so bist Du also auf der Seite Mephistos. Gut, ich werde den kleinen Dr. Faustus verteidigen. großes Grinsen

Denn Henry trägt die Schuld an Dorians Entwicklung und Tod.

Magst Du die einzelnen Figuren durchgehen? Oder kapitelweise?

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23.06.2006 20:26 quigor ist offline Homepage von quigor Beiträge von quigor suchen Nehmen Sie quigor in Ihre Freundesliste auf
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Im Zuge dieses wirklich schönen Threads hielte ich es zwar für angebrachter die Figuren zu diskutieren, jedoch, da wir unterschiedlicher Meinung über die "Schuldfrage" sind halte ich es für sehr viel interessanter das Buch Kapitelweise durchzugehen, wobei ich hier einen neuen Thread (den ich dann wohl gleich eröffnen werde) für angebracht halte. Wobei ich hoffe dass sich mehr Leute daran beteiligen werde großes Grinsen

Mephisto und Faust, interessant dass du den Vergleich bringst. Ich war auch wirklich immer mehr von Mephisto angetan, wobei ich den nicht für so "unschuldig" halte wie Lord Henry.

Trotzdem würde mich ersteinmal deine Einschätzung der Personen interessieren.

(Ich stelle gerade fest, dass das Wort "interessieren" in letzter Zeit sehr häufig von mir gebraucht wird. Schlechter Stil. nachdenken )

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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Phönix: 23.06.2006 23:40.

23.06.2006 23:40 Phönix ist offline E-Mail an Phönix senden Beiträge von Phönix suchen Nehmen Sie Phönix in Ihre Freundesliste auf
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Wobei mir das zum Thema auch noch auffällt. Häufig habe ich ziemliche Probleme damit Namen für Figuren zu finden. Wie löst ihr das? Denn die Namen sollen doch irgendwie zu der Persönlichkeit passen und gut klingen.


Namen für Hauptfiguren sind bei mir meist auch einfach da und klingen dann für mich auch passend. Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich auch nicht darauf bedacht bin, dass die Bedeutung eines Namens unbedingt dem Charakter der Figur entspricht - das ist bei realen Menschen ja auch kaum der Fall, da ein Name vergeben wird, wenn die Persönlichkeit eines Menschen noch gar nicht erkennbar wird.
Aber bei Figuren, die ich nur mal kurz für eine bestimmte Stelle brauche und zu denen ich keinen Bezug hab, musste ich auch schon manchmal eine Liste mit Namen aus dem Land, in dem die Geschichte spielt, durchgehen, bis ich an irgendwas hängen blieb, was einigermaßen annehmbar klingt *g*

Zitat:
Sonst, wie könnte man so einen fiktiven Charakter für den Autor deuten? Vielleicht als Ideal des Autors? Als eine direkte Identifikation mit der Figur? Oder als einen Wunsch der eigenen Persönlichkeit? Ich spekuliere zu gerne


Eine interessante Frage, die irgendwie etwas untergegangen ist. Also so wirklich vollständig identifizieren konnte ich mich noch mit keiner Figur aus einer meiner Geschichten. Das heißt, versucht hab ich's aus Neugier mal, so eine zu entwerfen, aber diese Figur wurde mitsamt der Geschichte schnellstens wieder beiseite gelegt. Das spannende an solchen Charakteren ist ja, dass es was zu entdecken gibt, wie du das auch schon formuliert hast - und was sollte man mit einer Figur, die einem selbst zu ähnlich ist, irgendwelche Situationen durchspielen oder sie mit jemandem diskutieren lassen - man weiß doch eh, wie man reagieren und was man sagen würde. Und falls etwas so abwegig und schwer vorstellbar ist, dass man selbst nicht wüsste, wie man reagieren würde, wüsste man es wohl auch für eine Figur nicht, die einem gleicht.
Einen Wunsch fürs eigene Leben hab ich auch noch nicht bemerken können. Wenn ich mein Leben mit dem einer meiner Figuren tauschen könnte, würde ich es bei keiner tun.
Wenn ich mir gerade mal meinen aktuellen Lieblingscharakter anschaue, dann hat der eigentlich von allen angesprochenen Aspekten etwas: manche seiner Charakterzüge haben schon eine Ähnlichkeit und ein gewisses Identifikationspotential, vor allem einige seiner Ansichten sind identisch, manches ist bei ihm sehr verstärkt, was bei mir ansatzweise vorhanden ist, manchmal ist es ein Ideal, jedoch keinesfalls immer. Aber vieles an seinen Verhaltensweisen und vor allem seine Lebensumstände sind einfach völlig anders. Eine gute Mischung aus vertrauten und fremden, idealisierten und gerade gegenteiligen Aspekten macht es meiner Meinung nach, dass man mit einer Figur mitfühlen- und denken kann, und sie trotzdem interessant bleibt.

Nun geb ich die Frage natürlich mal neugierig zurück, wie ähnlich dir denn Saya ist, ob bei ihm etwas idealisiert wird etc Augenzwinkern

Sorry, dass ich bei Dorian Gray jetzt nicht so spontan mitdiskutieren kann, ich hab das mal irgendwann mit 15 gelesen und um da noch die Entwicklung durch die einzelnen Kapitel oder eine "Schuldfrage" auf die Reihe zu kriegen, reicht das Gedächtnis peinlicherweise nicht unglücklich Ich hab das Buch auch nicht, dass ich mal schnell nachgucken könnte, was ich vergessen habe...
24.06.2006 10:02 Melmoth ist offline E-Mail an Melmoth senden Beiträge von Melmoth suchen Nehmen Sie Melmoth in Ihre Freundesliste auf
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Am ehesten könnte man glaube ich sagen, dass Saya eine Art Ideal von mir ist. Ich bin ein sehr emotionaler Mensch und wünschte mir manchmal so kühl über allem stehen zu können wie er.

Identifizieren kann ich mich mit ihm zwar auch in Gewisser weise, aber auch nicht immer.

Dann hatte er auch ein ganz anderes Leben als ich, ist von anderen Dingen getrieben. Ausserdem ist er Wahnsinnig. Ich bin das hoffentlich nicht durchdrehn

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24.06.2006 14:51 Phönix ist offline E-Mail an Phönix senden Beiträge von Phönix suchen Nehmen Sie Phönix in Ihre Freundesliste auf
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Zitat:
Am ehesten könnte man glaube ich sagen, dass Saya eine Art Ideal von mir ist. Ich bin ein sehr emotionaler Mensch und wünschte mir manchmal so kühl über allem stehen zu können wie er.


Dann ist er aber nur darin ein Ideal, nicht in Sachen Wahnsinn, wenn du den "hoffentlich" nicht hast, oder?

Mal aus Neugier, da Saya unter ganz anderen Umständen lebt als du: Würdest du gern wissen, wie du in seinem Leben handeln würdest?
24.06.2006 21:50 Melmoth ist offline E-Mail an Melmoth senden Beiträge von Melmoth suchen Nehmen Sie Melmoth in Ihre Freundesliste auf
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Zitat:
Original von Melmoth
Dann ist er aber nur darin ein Ideal, nicht in Sachen Wahnsinn, wenn du den "hoffentlich" nicht hast, oder?


Wie gesagt, ich bin hoffentlich nicht wahnsinnig, auch wenn das einige meiner Freunde gerne von mir behaupten und auch damit argumentieren. großes Grinsen

Zitat:
Mal aus Neugier, da Saya unter ganz anderen Umständen lebt als du: Würdest du gern wissen, wie du in seinem Leben handeln würdest?


Interessant wäre es schon zu erfahren was aus mir geworden wäre. Besonders, da ich der Meinung bin, dass jedem Menschen gewisse Eigenschaften angeboren sind, er sich aber vor allem aus seinen Erfahrungen entwickelt. Wie sieht es bei dir aus?

Da ich nun endlich die Geschichte von Saya geschrieben und on gestellt habe (@Melmoth, Das Modell, hast du es schon gesehen?) habe ich nach dem Abtippen von ihm geträumt. Ist das jemandem auch schon einmal passiert?

Oder habt ihr schoneinmal einen Traum gehabt, der so prägnant war und den ihr dann in einer Geschichte verarbeitet habt?

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25.06.2006 00:21 Phönix ist offline E-Mail an Phönix senden Beiträge von Phönix suchen Nehmen Sie Phönix in Ihre Freundesliste auf
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Zitat:
Original von Melmoth
Wenn ich mir gerade mal meinen aktuellen Lieblingscharakter anschaue, dann hat der eigentlich von allen angesprochenen Aspekten etwas: manche seiner Charakterzüge haben schon eine Ähnlichkeit und ein gewisses Identifikationspotential, vor allem einige seiner Ansichten sind identisch, manches ist bei ihm sehr verstärkt, was bei mir ansatzweise vorhanden ist, manchmal ist es ein Ideal, jedoch keinesfalls immer. Aber vieles an seinen Verhaltensweisen und vor allem seine Lebensumstände sind einfach völlig anders. Eine gute Mischung aus vertrauten und fremden, idealisierten und gerade gegenteiligen Aspekten macht es meiner Meinung nach, dass man mit einer Figur mitfühlen- und denken kann, und sie trotzdem interessant bleibt.

Mag sein, daß das Unsinn ist - aber für mich klingt das wie ein gedankliches Durchspielen von Lebensmodellen mit verschiedenen Variablen. nachdenken

Zitat:
Sorry, dass ich bei Dorian Gray jetzt nicht so spontan mitdiskutieren kann

Zutiefst schade.
Aber ich habe inzwischen die Gesänge des Maldoror... smile


@Phönix,
WAS hast Du geträumt von Saya?

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@Phönix: Ja, neugierig wäre ich da auch, denke aber, das Ergebnis würde schon deutlich von dem abweichen, was die Figuren innerhalb der betreffenden Umstände geworden sind. Wie schätzt du deine ein? Haben die etwas ähnliches aus ihrer Situation gemacht, wie du daraus gemacht hättest?
Hm, so ganz typisch von den Figuren geträumt hab ich nicht, aber manchmal sind in so einem Dämmerzustand zwischen wach und nicht mehr wach (also man bekommt noch entfernt was mit von der Außenwelt, aber reagieren klappt schon nicht mehr) die Überlegungen zu einer Geschichte traumähnlich abgedriftet, so dass sie wie ein Film abliefen, den ich nicht mehr bewusst gesteuert habe. Irgendwann ist aus sowas dann überhaupt erst eine Figur mit ihrer Geschichte entstanden. Bei einem aktuelleren überlege ich noch, ob ich ihn einbaue.
Du meintest doch mal, dass du auf Saya immer mal zurückgreifst, weil die eine Geschichte zwar schon älter ist, du aber noch anderes aus seinem Leben im Kopf hast. Hat diese Figur dann auch aktuell noch mal Verwendung gefunden oder vielleicht dein Traum jetzt nach dem Abtippen der Geschichte? Ich werd mir die übrigens gleich durchlesen, danke, dass du sie ins Forum gestellt hast.

@quigor:

Zitat:
Mag sein, daß das Unsinn ist - aber für mich klingt das wie ein gedankliches Durchspielen von Lebensmodellen mit verschiedenen Variablen.


Sorry, aber wie meinst du das? Dass es im Grunde genommen immer die selbe Figur in unterschiedlichen Lebensumständen ist? Ich steh gerade etwas auf dem Schlauch...

Und ich wünsche dir schon mal viel Freude mit Maldoror! Manche Passagen sollte man unbedingt lesen, wenn man wütend ist Augenzwinkern
25.06.2006 01:24 Melmoth ist offline E-Mail an Melmoth senden Beiträge von Melmoth suchen Nehmen Sie Melmoth in Ihre Freundesliste auf
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Zitat:
Original von Melmoth
Zitat:
Original von quigor
Mag sein, daß das Unsinn ist - aber für mich klingt das wie ein gedankliches Durchspielen von Lebensmodellen mit verschiedenen Variablen.

Sorry, aber wie meinst du das? Dass es im Grunde genommen immer die selbe Figur in unterschiedlichen Lebensumständen ist? Ich steh gerade etwas auf dem Schlauch...

Sorry für die unpräzise Ausdrucksweise: Mir erschien es wie unterschiedliche (mögliche!) Versionen von "ich" mit den daraus sich ergebenden Konsequenzen für die möglichen Varianten der Lebensgestaltung. Eine Art Experimentalanordnung in vitro anstelle eines "Feldversuchs" in vivo.

Zitat:
Und ich wünsche dir schon mal viel Freude mit Maldoror! Manche Passagen sollte man unbedingt lesen, wenn man wütend ist Augenzwinkern

Oder besser nicht... großes Grinsen

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Zitat:
Mir erschien es wie unterschiedliche (mögliche!) Versionen von "ich" mit den daraus sich ergebenden Konsequenzen für die möglichen Varianten der Lebensgestaltung. Eine Art Experimentalanordnung in vitro anstelle eines "Feldversuchs" in vivo.


Hm, einmal hab ich sowas gemacht, als eine Art Zeitreise bestimmte reale Dinge 200 Jahre zurückversetzt und geguckt, was damals daraus geworden wäre.
Was mir jetzt allerdings aufgefallen ist, ist, dass verschiedene Figuren Verkörperungen unterschiedlicher Epochen oder Weltanschauungen sind. Aber natürlich ist das ganze nicht neutral, sondern sie verkörpern die jeweilige Geisteshaltung so, wie sie sich gefiltert durch meine Wahrnehmung und teilweise auch idealisierung darstellt.

Zitat:
Zitat:
Und ich wünsche dir schon mal viel Freude mit Maldoror! Manche Passagen sollte man unbedingt lesen, wenn man wütend ist

Oder besser nicht...


Als Inspiration für Wutausbrüche taugt das nicht viel, dafür sind Maldorors Taten für Menschen meist zu unrealistisch *g*
25.06.2006 18:59 Melmoth ist offline E-Mail an Melmoth senden Beiträge von Melmoth suchen Nehmen Sie Melmoth in Ihre Freundesliste auf
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Original von Melmoth
Ja, neugierig wäre ich da auch, denke aber, das Ergebnis würde schon deutlich von dem abweichen, was die Figuren innerhalb der betreffenden Umstände geworden sind. Wie schätzt du deine ein? Haben die etwas ähnliches aus ihrer Situation gemacht, wie du daraus gemacht hättest?


Einige ja, andere nein. Ich hatte auch einmal eine Geschichte geschrieben, deren Hauptperson zu dem Zeitpunkt genau war wie ich, mit dem gleichen Charakter und dem gleichen Ausgangspunkt und habe dann die Situation grundlegend geändert, andere Freunde, das Umfeld hat gewechselt und so weiter, das war sehr interessant zu schreiben. Danach war die Person nur noch sehr oberflächlich mit mir zu vergleichen und ich muss sagen, Gott sei dank ist es nicht so gewesen. Am Anfang war es eine Utopie, am Ende der schlimmste Alptraum, könnte aber auch an meinem Hass für das klassische Happy End liegen. (Es war immer das schlimmste für mich Geschichten für Freunde schreiben zu müssen die ein Happy End haben...)

Zitat:
Du meintest doch mal, dass du auf Saya immer mal zurückgreifst, weil die eine Geschichte zwar schon älter ist, du aber noch anderes aus seinem Leben im Kopf hast. Hat diese Figur dann auch aktuell noch mal Verwendung gefunden oder vielleicht dein Traum jetzt nach dem Abtippen der Geschichte?


Momentan arbeite ich an keiner seiner Geschichten mehr, aber ich denke das kann sich ändern wenn ich mal wieder mehr Zeit habe. An den Traum kann ich mich leider kaum mehr erinnern, daher auch keine Geschichte mehr darüber. Ich weiß nur noch, dass ich bei seinem Auftreten eine Mischung aus Angst und Ehrfurcht empfunden hatte. Ich weiß jetzt, dass ich ihm nie begegnen wollte. Trotzdem macht es unheimlich Spaß über ihn zu schreiben, wäre da nicht das gute alte Problem der mangelnden Zeit.

Zitat:
Hm, einmal hab ich sowas gemacht, als eine Art Zeitreise bestimmte reale Dinge 200 Jahre zurückversetzt und geguckt, was damals daraus geworden wäre.


Das klingt ja mal interessant? Gibt es das schriftlich auch oder nur in deinen Gedanken?

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28.06.2006 21:37 Phönix ist offline E-Mail an Phönix senden Beiträge von Phönix suchen Nehmen Sie Phönix in Ihre Freundesliste auf
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